Vortrag: Desertion und Krieg in der Ukraine
Vortrag im Rahmen der Ausstellung „WAS DAMALS RECHT WAR …“ SOLDATEN UND ZIVILISTEN VOR GERICHTEN DER WEHRMACHTMit Franz NadlerDienstag, 28. Juni 2022 18 UhrDiese Veranstaltung mit einem Referenten von Connection e.v. (Offenbach) haben wir spontan in das Vortragsprogramm zur Ausstellung Wehrmachtjustiz aufgenommen, weil durch den kriegerischen Überfall der russischen Armee auf die Ukraine das Thema Desertion und Verweigerung von Kriegsteilnahme aktuell geworden sind. Das Recht einer Nation, sich mit Waffen gegen einen Aggressor zu verteidigen, kollidiert mit dem Recht des Menschen, sich dem Kriegsdienst zu verweigern. Wie und ob überhaupt dieser Konflikt gegenwärtig politisch und juristisch bei den Kriegsparteien behandelt wird oder welche Reaktionen etwa bei uns nötig sind bzw. wären, Deserteuren Recht und damit Schutz zu gewähren, soll in der Veranstaltung debattiert werden – gern auch kontrovers.Ort: Freizeitheim Linden, Windheimstr. 4Veranstalter: Netzwerk Erinnerung und Zukunft in der Region Hannover e.V.
Ausstellung in Hannover; „Was damals Recht war…“ Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht
Eine Ausstellung der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas präsentiert vom Netzwerk Erinnerung und Zukunft vom 9. Mai bis 30. Juni 2022 im Freizeitheim Linden. Die Ausstellung informiert über Unrecht und Willkür der NS-Militärjustiz und dient der gesellschaftlichen Verankerung der erst zwischen 1998 und 2009 erfolgten rechtlichen Rehabilitierung ihrer Opfer. Im Zentrum der Präsentation stehen Fallgeschichten, bei denen es nicht nur um Personen geht, die als Deserteure abgeurteilt wurden, sondern auch um so genannte „Wehrkraftzersetzer“ und „Volksschädlinge“. Darüber hinaus werden Biografien von Angehörigen des Widerstandes in besetzten europäischen Ländern dargestellt. Insgesamt wurden mindestens 22.000 Menschen hingerichtet, unzählige andere starben in Lagern oder in Strafeinheiten. (Ausführlich: https://www.stiftung-denkmal.de/ausstellung/was-damals-recht-war-soldaten-und-zivilisten-vor-gerichten-der-wehrmacht/) Die Ausstellung wird ergänzt durch Biografien von Opfern und Tätern, die in der Region Hannover lebten oder tätig waren. Ein Arbeitskreis innerhalb des Netzwerks hat im Laufe der Vorbereitung auf diese Präsentation deren Lebens- und Berufsstationen recherchiert und in unterschiedliche Formen der…
PM: Nein zur militärischen Eskalation im Ukraine-Konflikt!
Die DFG-VK, die älteste deutsche Friedensorganisation, verurteilt die Entsendung russischer Truppen in die Ost-Ukraine. Friedensaktivist*innen aus Deutschland, Russland und der Ukraine fordern Diplomatie statt militärischer Eskalation. Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Entsendung von Truppen in die Separatistenregionen Luhansk und Donezk und deren Anerkennung als unabhängige Staaten völkerrechtswidrig angeordnet. Damit setzen sich die an der ukrainischen Grenze befindlichen Truppen Russlands in Bewegung – es droht eine militärische Eskalation. Die „Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen“ (DFG-VK) verurteilt diese Entscheidung des russischen Präsidenten: „Der Einsatz von Militär verursacht nur weiteres Leid und wird nicht zu einer nachhaltigen Lösung des Konflikts beitragen“, bedauert Michael Schulze von Glaßer, politischer Geschäftsführer der DFG-VK. Am Ende würden alle Seiten verlieren: „Besonders die Zivilbevölkerung leidet schon seit fast zehn Jahren an dem Konflikt – die aktuelle Eskalation wird ihre Situation weiter verschärfen. Sollte die Situation weiter eskalieren, muss sich Deutschland auf die humanitären Folgen dieser…
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Helden oder Feiglinge? – Rezension zur Arbeit von Stefan Kurt Treiber
Zu Deserteuren der Wehrmacht gibt es seit Ende der 1970er Jahre zahlreiche Arbeiten. Nach Otto Schweling, der die Wehrmachtjustiz verharmlosen wollte, begannen zahlreiche Autor*innen – darunter Jörg Kammler, Fritz Wüllner, Manfred Messerschmidt und Wolfram Wette – sich dem Thema zu nähern. Sie bauten zu Schweling eine Gegenposition auf wissenschaftlicher Basis auf. Die nächste Generation, die neue Ansätze bemühte, kam in den frühen 2000er Jahren hinzu: Magnus Koch und Claudia Bade sind hier zwei prominente Beispiele. Ging es zunächst noch um den Nachweis der Unvereinbarkeit von Wehrmachtjustiz mit Gerechtigkeitsnormen, wandelte sich der Fokus, hin zu den Deserteuren und ihren individuellen Biografien. Insbesondere die Frage nach den Gründen der Desertion wurde thematisiert. Die Betrachtungen verabschiedeten sich von pauschalisierenden Sichtweisen, die Deserteure entweder als „Feiglinge“ denunzierten oder als „Helden“ stilisierten (Koch 2007), stattdessen kamen die individuellen Gründe der Desertion in den Blick. Die 2021 in der Reihe Krieg und Konflikt des Campus-Verlags…
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Ist die Ampel queer? Ein Blick auf den Koalitionsvertrag
Bereits im Vorfeld der Wahlen beschäftigte ich mich mit den Programmen der Parteien. Mein Ergebnis war eindeutig: In einer Regierung mit der CDU sind kaum Fortschritte zu erreichen. Das ist zum Glück Geschichte. Die drei Regierungsparteien SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP stehen Forderungen nach Diversität, gesellschaftlicher Akzeptanz und dem Abbau von Diskriminierung offener gegenüber. Und kurz gesagt: Der Koalitionsvertrag erfüllt dieses Versprechen (weitgehend). Kommen einige Verbesserungen in den nächsten vier Jahren? Und werden sie eher oberflächlich oder grundsätzlich sein? Hierzu ein paar Einschätzungen, nachdem ich den Koalitionsvertrag gelesen habe: (mehr …)
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offizielles Gedenken am 9.11 in Leipzig mit der AfD?
Der VVN-BdA wird nicht am offiziellen Gedneken zum 9.11. teilnehmen. Grund ist, dass OBM Jung erneut die AfD eingeladen hat, teilzunehmen. Das damit das Gedenken zur hohlen Phrase und komplett entwertet wird und Antifaschist*innen deshalb daran nicht teilnehmen wollen ist nachvollziehbar und richtig. Ich dokumentiere hier den offenen Brief : Liebe Mitglieder, Sympathisant*innen und Partner*innen im antifaschistischen Kampf, nach reiflicher Überlegung haben wir uns dazu entschlossen, der Einladung der Stadt Leipzig zum Gedenken an den 83. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November, in diesem Jahr nicht zu folgen. Grund dafür ist die zu erwartende und wiederholte Teilnahme von Vertreter*innen der AfD-Stadtratsfraktion, welche üblicherweise wie alle anderen Fraktionen, Initiativen, Verbände und Vereine von Oberbürgermeister Burkhard Jung zu diesem Anlass eingeladen werden. Interessanterweise fordert Jung darin eine „Grenzziehung für unseren Umgang mit Hass, Rassismus und Ausgrenzung im gestern, heute und morgen…“. Wir halten diese Praxis und den damit einhergehenden Umstand, dass…
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Anlässlich des CSD in Magdeburg: Der neue Koalitionsvertrag in Sachsen-Anhalt aus queerer Perspektive – a ein wenig Licht und viel Schatten
Nach der Landtagswahl im Mai 2021 in Sachsen-Anhalt will sich eine Koalition aus CDU, SPD und FDP bilden, obwohl bereits die Stimmen von CDU und SPD zu einer knappen Mehrheit reichen würden. Für das Dreierbündnis wurde nun ein Entwurf für einen Koalitionsvertrag vorgestellt. Er muss von den einzelnen Parteien noch beschlossen werden, bevor Anfang September der Landtag den Ministerpräsidenten Reiner Haselhoff erneut ins Amt wählen kann. Ich habe mir im Vorgriff der Wahlen die Wahlprogramme angesehen (siehe hier…). Interessant ist jetzt: Was findet sich von den Forderungen im Entwurf des Koalitionsvertrags? Ich beschränke mich hier bewusst auf das Thema LGBTIQ* und gehe nicht auf andere des Vertrages ein, an denen einige Kritik nötig wäre, so in Bezug auf die weitere Förderung des klimaschädlichen Individualverkehrs, die Absage an eine ökologische Erneuerung des Landes Sachsen-Anhalt sowie die aus Parteikalkül beliebige neue Zusammenstellung von Ministerien, die zu mindestens einem Jahr Zeitverlust führen…
Die Parteien zu queeren Themen bei der Bundestagswahl im Corona-Jahr 2021
Die letzten 4 Jahre waren aus LGBTIQ*-Sicht ein Desaster: Insbesondere die nicht stattgefundene, längst überfällige Reform bzw. Abschaffung des Transsexuellengesetzes (TSG) wiegt schwer. Aktionspläne gegen Homophobie? Fehlanzeige. Insbesondere die SPD mit ihrem ambitionierten Programm zur letzten Bundestagswahl muss sich fragen lassen, warum sie sich so wenig durchgesetzt hat. Gerade weil sie die thematisch wichtigen Ministerien – Familie und Justiz – innehat. Die zentrale Wahlkampfforderung der Sozialdemokrat*innen nach einem modernen Familienrecht verschwand ganz schnell in der Schublade. Vielleicht waren der SPD LGBTIQ* jenseits warmer Worte zum CSD oder im Wahlprogramm zur Bundestagswahl dann doch nicht wichtig genug? Als einzig bedeutsame positive Entwicklung lässt sich die Verbesserung der Rechte für Intergeschlechtliche verbuchen. Aber auch hier ist der mit der CDU gefundene Kompromiss löchrig und bleibt abzuwarten, ob die nun verbotenen geschlechtszuweisenden und -vereindeutigenden Eingriffe tatsächlich zurückgehen – oder ob Mediziner*innen die (die werbewirksam ausgeleuchteten) Schlupflöcher nutzen. Sämtliche Versuche der Oppositionsparteien für…
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Demo gegen DHL, Polizeigewalt und für Klimaschutz
Nach den völlig überzogenen Repressalien gegen Klimaaktivist*innen in der letzten Woche – spannenderweise lösen sich inzwischen alle Vorwürfe gegn sie in der Luft auf, plant XR eine Solidemonstration am Freitag in Leipzig: Hier der Aufruf: AUFRUF; Großdemo am Freitag, den 16 Juli um 16 Uhr, Startkundgebung: Richard-Wagner-Platz, Leipzig +++ Auf die Straße in Solidarität mit den von überzogener Repression betroffenen Klimaaktivist*innen, gegen den Aufbau des Fracht-, Abschiebe- und Militärdrehkreuzes Flughafen Halle-Leipzig und gegen einen immer demokratiefeindlicher agierenden Polizeiapparat! Bringt alle mit die ihr könnt, jetzt ist der Moment ein Zeichen zu setzen!
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Die Erinnerungskultur in den Wahlprogrammen der Parteien zur Wahl des Landtages Sachsen-Anhalt 2021
Erinnerungskultur ist wichtig, um aus Geschichte lernen zu können. Gerade in einem Bundesland, in dem knapp 25 Prozent der Bewohner*innen bei der vergangenen Landtagswahl eine neonazistische Partei gewählt haben, die nur bedauert, dass Hitler den Krieg gegen die Welt nicht gewonnen hat. Wie schlecht muss die Staatsbürgerkunde der DDR gewesen sein, wenn heute 25 Prozent, meist noch in der DDR zur Schule gegangen, Neonazis wählen. Erinnerungskultur – ein NIE WIEDER – ein Mahnen, aber auch ein Weiterentwickeln und Weiterforschen sind notwendig, auch um Demokratie weiterzuentwickeln. Es geht darum, scheinbar Sicheres zu hinterfragen und Widerspruch und Anecken nicht zu banalisieren und zu vereinnahmen, wie es etwa Querdenker*innen tun, die meinen im Namen Sophie Scholls zu sprechen oder Maßnahmen zur Eindämmung einer Pandemie mit nationalsozialistischen Zwangsmaßnahmen und Morden gleichsetzen. Hier ist eine emphatische und lernende Erinnerungskultur ein notwendiger und wichtiger Baustein. In Sachsen-Anhalt finden sich mit der Gedenkstätte Roter Ochse in…
Queer und LSBTIQ* in Sachsen-Anhalt: Was wollen die Parteien zur Landtagswahl?
Am 6. Juni wird in Sachsen-Anhalt ein neuer Landtag gewählt. Es ist die letzte Wahl vor der Bundestagswahl. Nicht nur deshalb wird die Wahl besonders spannend! Erleben wir auch in Sachsen-Anhalt eine Halbierung des Ergebnisses der AfD im Vergleich zur vorherigen Landtagswahl, wie es zuletzt in BaWü und RPf der Fall war? Welche Folgen werden sich aus dem Abschneiden der Parteien für die Bundespolitik ergeben? Um solche Fragen soll es im Folgenden nicht gehen. Vielmehr bin ich die Programme der Parteien zur Landtagswahl im Hinblick auf queere / LSBTIQ* Themen durchgegangen, um Entscheidungshilfe zu bieten. Queer und LSBTIQ* steht dabei hier einfach für: Lesbisch, schwul, bi, trans*, inter*, queer. Fangen wir mit der Partei an, die den Ministerpräsidenten stellt. Auf 83 Seiten stellt die CDU ihr leider völlig ohne Esprit daherkommendes Regierungsprogramm vor. Leider vergisst die Partei dabei komplett LSBTIQ*. An keiner Stelle wird auch nur ansatzweise auf Diskriminierung…
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neuer Beitrag: Wenn das Militär auf Diversität setzt
Ich freue mich, dass ich zur aktuellen Ausgabe der Analyse&Kritik beitragen konnte. Im Beitrag “ Wenn das Militär auf Diversität setzt – Über queerfeministische Potenziale und neue Aufgaben der Friedensbewegung“ (leider hinter der Bezahlschranke – aber ein AK-Abo lohnt immer) setzt ich mich mit Diversitätsstrategien des Militärs auseinander und wie sich die Friedensbewegung damit auseinandersetzen sollte. Über intersektionale Ansätze dem Militär hier etwas entgegen zu setzen und das Potential queerfeministischer Aktivitäten für pazifistische und antimilitaristische Arbeit handelt die Arbeit. Ich freue mich auf Rückmeldungen.
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lücken_los in Merseburg mit Vortrag
„lücken_los – feministisch fragen, lernen, handeln“ ist das erste feministische Festival in Merseburg. Vom 11. bis 13. Mai finden insgesamt neun verschiedene Veranstaltungen im virtuellen Raum statt. Ich freue mich, dass ich mit einem eigenen Beitrag dabei sein darf. Am 13.5. um 14:30 werde ich über Männlichkeit, Militär und Gender – die Geschlechterperspektive und Frieden referieren. Ich würde mich freuen, wenn ihr dabei seid:-) Aber selbstverständlich auch unabhängig davon ist das Festival einen zweiten Blick und eine Teilnahme wert. Zwar (nur) digital eröffnet es neue Blicke Feminismus, Männerwelten und Diversity. Das ganze Programm und Infos zur Anmeldung – soweit nötig – gibt es auf der Homepage
Prof. Dr. Helmut Bley und die „Cancel Culture“ oder: Wie kann Kritik wahrgenommen werden und Auseinandersetzung stattfinden
Ende März rauschte es mal wieder im hannoverschen Blätterwalt: „Cancel-Culture“ titelte etwa die HAZ. Es ging um den Auftakt einer rassimuskritischen Reihe im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus, die die Stadt verantwortete. Erst einmal zu den Fakten: Der Historiker und Afrikaexperte Prof. Dr. Helmut Bley wurde nach eigener Aussage ausgeladen. Ursprünglich sollte er zum Thema „Kolonialgeschichte von Afrikanern und Afrikanerinnen her denken“ vortragen. Im Vorfeld fand ein Vorbereitungstreffen statt, an dem neben Prof. Bley die Initiative für Diskriminierungssensibilität und Rassismuskritik (IDiRa) teilnahm. Die Initiative sollte sich nach dem genannten Vortrag Bleys mit einer Petition vorstellen und zur Diskussion einladen. Im Anschluss an diese Beratung nahm die Initiative (wohlgemerkt intern verkündet) von einer gemeinsamen Veranstaltung Abstand, da man, so die Initiative in einer später (am 5.4.2021) auf Instagram (https://www.instagram.com/p/CNRtJs-nzeD/) verbreiteten Stellungnahme, nicht den Eindruck habe, dass Prof. Bley bereit sei, die eigene Position zu reflektieren und auch aus dieser…
Ostermarsch in Hannover 2021
Aufgrund der Corona-Lage können wir in diesem Jahr den Ostermarsch nur eingeschränkt durchführen, aber wir werden zumindest eine Kundgebung um 12.30 vor dem Hauptbahnhof (Ernst-August-Platz) durchführen. Schließlich gibt es viele Gründe dafür: Die internationale Lage ist nicht besser als zuvor, immer noch sind US-Atomwaffen in Deutschland stationiert – obwohl seit dem 22.1.2021 der Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft trat. Seitdem sind Atomwaffen international geächtet.Gerade werden neue Rüstungsausgaben beschlossen, obwohl Corona doch klar gemacht haben sollte: Unsere „Sicherheit“ beruht nicht auf Waffen und Militär, sondern auf einem gut ausgebauten Gesundheitswesen, auf einem sozialen Gemeinwesen, dem Schutz unserer Umwelt und auf friedlichen internationalen Beziehungen – ohne Drohungen, ohne Ausbeutung anderer Länder. „Der Baum des Friedens wurzelt in Gerechtigkeit“, deshalb muss Sicherheit alle Menschen dieser Erde umfassen, mit Lebensmöglichkeiten in allen Ländern und einem sicheren Hafen für diejenigen, die diese Möglichkeiten nicht haben.Bitte die Angaben kurzfristig überprüfen, ob sich noch Änderungen ergeben haben. aktuelle…
Ostermarsch 2021 findet statt
Auch wenn in Halle an der Saale derzeit kein Ostermarsch stattfindet, so finden doch in näherer Umgebung mehrere Veranstaltungen – natürlich coronatauglich statt. So ist in Leipzig am Ostersamstag ab 12 Uhr der jährliche Ostermarsch, Ort Nikolaikirchhof http://leipzig-gegen-krieg.de/ In Magdeburg findet der Ostermarsch am Ostermontag 11 Uhr statt. Es ist gleichzeitig der 331. Friedensweg der Bürgerinitiative OFFENe HEIDe: http://www.ostermarsch-sachsen-anhalt.de/
BGH greift deutsche Rüstungsexportpolitik an
Heute hat der Bundesgerichtshof in einem wegweisenden Urteil Vertreter von Heckler& Koch wegen illegaler Waffenexporte bestätigt. Auch wenn das Urteil in der Höhe zu lasch ausfällt, ist allein die verurteilung ein wichtiger Meilenstein. Die Aktion Aufschrei hat dazu eine PM veröffentlicht: Bankrotterklärung für die deutsche Rüstungsexportkontrolle Bundesgerichtshof urteilt im Fall illegaler Waffenexporte von Heckler und Koch nach Mexiko Berlin, Freiburg, Stuttgart, Tübingen, 30. März 2021 – Im Fall der illegalen Rüstungsexporte von Heckler & Koch (H&K) nach Mexiko hat der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe heute die Revision der Staatsanwaltschaft und der Angeklagten verworfen und damit das Urteil aus vorheriger Instanz weitgehend bestätigt. Von Heckler & Koch werden mehr als drei Millionen Euro aus dem illegalen Mexiko-Geschäft eingezogen. Endverbleibserklärungen sind nicht Teil von Exportgenehmigungen nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz. Dies ist ein wegweisendes Urteil mit Sprengkraft für die gesamte deutsche Rüstungsexportkontrolle. „Mit dem heutigen Urteil ist die bisherige deutsche Rüstungsexportkontrolle am Ende!,“…
Rezension: Stephan Lessenich – ‚Neben uns die Sintflut – Die Externalisierungsgesellschaft und ihr Preis‘
von Brunhild Müller-Reiß Die Bedeutung des Buches von Stephan Lessenich liegt darin, dass im Rahmen der Globalisierungsdebatte die vorherrschenden Vorstellungen über das Verhältnis von ‚Süd‘ und ‚Nord‘ vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Nicht wir ‚helfen‘ den armen ‚unterentwickelten‘ Menschen im globalen Süden, sondern wir leben auf ihre Kosten. Dazu bringt er zunächst drei Beispiele Beispiel 1: „Chronik eines angekündigten Unglücks oder Rio Doce ist überall“ (S. 9) Einige Stichpunkte: Der durch ein Erdbeben verursachte Dammbruch von zwei Rückhaltebecken in einer Bergbaustadt in Brasilien, in denen die Abwasser einer Eisenerzmine gesammelt wurden, überflutet die Anrainergemeinde und den Fluss Rio Doce mit giftigen Wassermassen (enthalten sind: Eisen, Blei, Quecksilber, Zink, Arsen und Nickel). Lessenich sieht diesen ‚Unfall‘ als ‚menschengemacht‘ an. Die staatliche Eisenerzproduktion war privatisiert worden. Die Übernahme war durch eines der drei weltweit größten Bergbauunternehmen erfolgt. Infolge der dramatischen Produktionsausweitung waren Risse im Damm entstanden. Die Nichtbeachtung der…
Warum Anne Frank oder Sophie Scholl-Vergleich gefährlicher Unsinn sind
Die selbsternannten „Querdenker“ scheuen sich nicht nur nicht, sich immer wieder als Opfer und in einer Diktatur lebend darzustellen, nein sie scheuen auch keine Vergleiche mit Opfern des Nationalsozialismus um sich scheinbar moralisch zu erhöhen. Diese Verhöhnung der Opfer und die Relativierung des NS-Regimes darf nicht unwiedersprochen bleiben. Von welcher Diktatur reden diese Menschen? Der Diktatur sagen zu dürfen, das man nicht an wissenschaftliche Erkenntnisse glaubt, sondern Esoterik und krudes Halbwissen für Wahrheit hält? Der Diktatur ungestraft Verschwörungsmythen verbreiten zu dürfen? Der Diktatur, in der Gerichte erlauben, was Verwaltung und Polizei (aus meist sehr nachvollziehbaren Gründen) verbieten? Der Diktatur, in der führende Politiker*innen ungestraft beleidigt und bedroht werden können? Ehrlich. Ihr habt sie ja nicht mehr alle. Sehr gut und besser formuliert hat das Sarah Bosetti auf den Punkt gebracht. Gönnt euch die drei Minuten: https://youtu.be/0lx6MiLDi4I
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9. Gedenkstättenfahrradtour 2020 in Hannover
Am Sonntag den 6.9. und 27.09. wurde die 9. Gedenkstättenfahrradtour vom Verein „Gegen das Vergessen / NS-Zwangsarbeit“ durchgeführt. Ziel der jährlich stattfindenden Fahrradtour ist es, bekannte und weniger bekannte Aspekte rund um den Themenkomplex Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus in Hannover an den historischen Orten zu vermitteln. Aufgrund der großen Nachfrage und der aktuell geltenden Bestimmungen für Zusammenkünfte, wurde die diesjährige Tour auf zwei Termine geteilt und mit jeweils ca. 30 Teilnehmer*innen inhaltsgleich durchgeführt. Die beiden Touren standen unter dem Schwerpunkt ehemaliges KZ-Außenlager und Zwangsarbeiterlager Hannover Mühlenberg. Sieben Stationen auf einer Strecke von insgesamt 12 km vermittelten einen kleinen und informativen Eindruck über die Situation der hannoverschen Zwangsarbeiter*innen im Nationalsozialismus. An den einzelnen Stationen gab es jeweils Kurzvorträge von Reinhard Schwitzer und Tim Rademacher. Die Stationen waren: Hanomaggelände, Hanomag als Betrieb der RüstungsproduktionBahnhof Linden (Fischerhof), Mahnmal für deportierte Juden, Sinti und RomaZwangsarbeiter*innenlager an der Mercedesstraße (ehemals Schlorumpfskoppelweg)„Schmalzsiedlung“ in…