Seit 2008 gibt es den Leipziger Friedenspreis. Er wurde bis 2019 an Leipziger*innen vergeben, die sich im Großen, wie im Kleinen für Frieden und Völkververständigung einsetzen. Ihn bekamen bisher:
2008 Dr. Dinanga Cingoma (Lebendiges Kongo e.V.)
2009 Stefan Bosch (Abschiebehaftgruppe beim Flüchtlingsrat Leipzig)
2010 Ute Nitzsche (Medizin für Gambia)
2011 Hassan Zeinel Abidine (Gesellschaft für Völkerverständigung)
2012 Sandra und Caroline Münch (Bon Courage e.V. Borna)
2013 Juliane Nagel (Leipzig nimmt Platz)
2014 Pfarrer Christian Führer (Nikolaikirche) – posthum vergeben
2015 Götz Rubisch (radio corax Halle)
2016 Schüler einer Welt
2017 Hannes Schroth (attac Leipzig)
2018 Mike Nagler (globaLE e.V.)
2019 Silke Wagner (Initiative „Leipzig- Brücke der Kulturen“) – posthum vergeben
Als Preis wurde jährlich beim Ostermarsch ein Schwert zu einer Sichel geschmiedet. Der Preis wurde jährlich zum 1.September vergeben.
Leider macht der Preis auch vor den Verwerfungen rund um die Leipziger Friedensbewegung nicht halt. Wurde der Preis ursprünglich von Friedensweg Leipzig e.V. und dem Friedenszentrum Leipzig e.V. initiiert, hat inzwischen das Bündnis Leipzig gegen Krieg die Hoheit übernommen.
In Leipzig gegen Krieg treffen sich neben gesetzten Institutionen der Friedensbewegung wie der DFG-VK LV Ost vor allem K-Gruppen und Gruppen der selbsternannten „neuen Friedensbewegung“. Diesen Gruppen ist es gelungen eine von allen nicht mehr hinterfragte Mehrheit zu organisieren. Das zeigt sich im Auftreten nach innen über die interne Mailingliste, aber auch nach außen.
So wird Handala Leipzig den diesjährigen Preis erhalten. Handala ist eine Gruppe, die sich selbst als propalästinensisch und antizionistisch begreift.
Noch im Februar 2024 auf einer Kundgebung in Magdeburg bejubeln sie das Massaker der Hamas an Zivilist*innen aus Israel vom 7.Oktober 2023: „Im Oktober letzten Jahres befreite sich Gaza für eine kurze Zeit aus dem Gefängnis. Der bewaffnete Widerstand durchbrach die Grenze zum 1948 ethnisch gesäuberten Gebiet. Die Grenze, an der vor wenigen Jahren noch friedlich demonstriert wurde und wo Scharfschützen der Besatzungsarmee über 200 unbewaffnete Demonstranten und Demonstrantinnen, darunter auch Kinder, abknallten.
Diese Grenze durchbrach der Widerstand und wir sahen wie Bagger einen Grenzzaun zerstörten. Ein so unglaublicher Anblick, da wir Bagger nur mit Hauszerstörungen der Besatzungsmacht assoziieren. Menschen weinten und rannten über die Grenze. In den Teil Palästinas, aus dem ihre Eltern vertrieben wurden, in den Teil Palästinas, in dem sich ihre Dörfer und Städte befinden und ihre Häuser. Sie rannten über die Grenze in den Teil Palästinas, den sie zumeist in ihrem ganzen Leben nicht gesehen haben und weinten vor Freude. Das war im Oktober 2023. Die unterdrückte palästinensische Bevölkerung befreite sich aus der Belagerung der Besatzungsmacht.“ (Quelle: Homepage von Handala)
Handala wird beim Leipziger Ostermarsch – der damit weg vom Gedanken der Völkerverständigung und der Ablehnung von Gewalt als Mittel des Konfliktes rückt – eine Rede halten und einen eigenen Block stellen.
Die Leipziger Friedensbewegung trägt diesen Skandal mit und hilft damit, ein Umfeld zu schaffen, in dem antisemitische Aktionsformen Mehrheiten gewinnen und Jüd*innen unter ständiger Gefahr sind.