Am 21.09. veranstaltete die Stadt Hannover die lange Nacht der Berufe. Mit dabei – wie schon häufiger – die Bundeswehr mit ihrer Rekrutierungswerbung. Das damit die Stadt Hannover (und selbstverständlich auch die Bundeswehr) gegen die Idee der UN-Kinderrechtskonvention verstößt, die Werbung an Minderjährigen für das Militär untersagt, stört sie offensichtlich dabei nicht. Eine Diskussion über Kinderrechte wäre hier dringend nötig, da hilft es auch nicht sich mit dem Titel ‚Mayors for Peace‘ zu schmücken. Gegen die Militärpropaganda regte sich Widerspruch. Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen und Friedensbüro Hannover stellten sich vor das Zelt der Bundeswehr. Am Rande des Veranstaltungsgeländes gelegen und ohne zu behindern.
Das reichte jedoch den Veranstalter_innen nicht. Ziemlich ruppig forderten sie uns auf, den Trammplatz zu verlassen, da dieser komplett für die Veranstaltung reserviert sei. Argwöhnisch wurde im Folgenden darauf geachtet, das wir ja keinen Millimeter zu nah an das Veranstaltungsgelände kommen. Ein demokratischer Diskurs sieht anders aus. Vermutlich muss das nächste Mal eine Gegenkundgebung angemeldet werden, um überhaupt Protest anmelden zu können gegen das immer dreistere Agieren des Militärs in der Öffentlichkeit.
Unabhängig davon konnten wir in vielen kleinen Gesprächen sehr viel positive antimilitaristische Grundstimmung wahrnehmen, schön wäre es nur, würde die Stadt sich in Zukunft selber ernst nehmen und das unheilige Spektakel verhindern, statt Protest zu marginalisieren. Die Bundeswehr hat auf einer Jobmesse, die sich an Schüler_innen wendet nichts verloren. Kein Werben fürs Sterben.