ein Gastbeitrag von Dirk Dumke
Im Juni 2015 wird der Rostocker FC 120 Jahre alt und ausgerechnet im Vereins-Jubiläumsjahr sorgt das Bundeswehrsponsoring für mächtig Zoff , Frust und Unruhe und löste Protest aus.
Im letzen Jahr ging es recht bunt zu beim Rostocker FC.
120jähriges Vereins-Jubiläum 2015 beim ältesten und Traditionsverein in Mecklenburg.
Am 20.06.1895 gründeten die vier Gymnasiasten Michael Beyer, Paul Buchholtz, Wilhelm Metzenthin und Werner Ahrens den “Rostocker Fußball-Club (RFC)”.
Ist mein Verein noch zu retten? Sport frei oder still gestanden!
Verkauft der Rostocker FC seine Fussballseele und wird zur Fussballkompanie?
Kooperationspartner der Bundeswehr 2014/15 sind unter anderen: Hannover 96 mit 65.500 Euro ,FC Carl Zeiss Jena mit 40.000 Euro ,Holstein Kiel 34.500 Euro, Flensburg Handewitt 34.500 Euro, Reinick. Füchse Berlin 27.000 Euro, Karlsruher SC 23.200, VfR Aalen 19.500, Bad Schwartau 17.000 Euro, 1. FC Union Berlin 15.000 Euro, Berliner Fußball-Verband 6.000Euro, Lörrach-Brombach 11.300 Euro ,Köpenicker Sportclub e.V. 8.800 Euro, Chemnitzer FC 10.000 Euro, HSG Varel-Friesland 5.400, SV Grün-Weiß Schwerin 4.000, SV Würzburg 05 3.400, Motorsportclub Flöha 1.200, TSV Rudelzhausen 500 Euro, VFR Schneckenlohe 450 Euro, TSV Wolkersdorf 150 Euro.Anlage
Kaschierter Werbefeldzug der Bundeswehr für frisches Kanonenfutter
Bundeswehr sponsert Verbandsligisten Rostocker FC und das sorgt für Unmut im Verein.
Einerseits das gesellschaftliche Engagement gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Homophobie und der Auftritt von „Storch Heinar“, andererseits das Premium-Sponsoring mit der BW, das eher schleichend und leise kam. Wenn den aktuellen Versuchen nichts entgegengesetzt wird, wird es schwer werden, das Militär wieder aus den Stadien zu verdrängen. Dort hat es aber nichts zu suchen – genauso wenig wie an Schulen.
Die Pläne der Verantwortlichen beim RFC stoßen auf Widerstand und nicht alle Teilen die Argumentation und Folgen ihr.
Mit dem Allheilmittel Geld wird die Zwangsläufigkeit oder Notwendigkeit des Sponsoring beim Rostocker FC von Verantwortlichen begründet. Für den schnöden Marmor von 5.500 Euro wird die Fußballseele des RFC verkauft und die leidet jetzt.
Trotz des großen Wirbels und Widerstand verstärkte die BW seit Juli 2014 beim RFC ihr Sponsoring.
Der Werbeetat der Bundeswehr ist von 1998 bis 2015 von 9 auf 35,3 Millionen Euro gestiegen.
Über die Werbepraxis der BW findet bislang eine unzureichende Debatte statt, ist regulär gekaufte Werbezeit im Sport, wo Kinder und Jugendliche sind Verantwortungsvoll?
Sportvereine bieten der BW eine Plattform mit ihrem Logo bei sich zu werben ,2013 waren es 44 und 2014 sind es 27 Kooperationen mit Sportvereinen.
Finanzielle Unterstützung erhalten die Vereine vor allem für Bandenwerbung, Bodenwerbung, Werbung auf der Sportausrüstung, Werbeanzeigen auf der Homepage, Printwerbung und Videospots, sowie Info-Veranstaltungen, wo das Bundeswehrlogo mit „Eisernen Kreuz“ in verschiedenen Farben sich als ganz normale Arbeitgebermarke mit Slogan wie,“Wir Dienen Deutschland und Bundeswehr „Karriere mit Zukunft“ wirbt.
Hoheitszeichen der Bundeswehr und Verwendung Schwarzes Kreuz (Symbol)
Als Kriegsauszeichnung oder Verdienstorden wird das Eiserne Kreuz seit 1945 nicht mehr verliehen. Aufgrund seiner identitätsstiftenden Tradition bestimmte am 1. Oktober 1956 Bundespräsident Theodor Heuss das Eiserne Kreuz zum Erkennungszeichen für die Luft- und Kampffahrzeuge der Bundeswehr. So stellt es in allen drei Teilstreitkräften das Hoheitszeichen dar (z. B. an gepanzerten Fahrzeugen und an Luftfahrzeugen). Die Truppenfahnen der Bundeswehr tragen in ihrer Spitze ein durch goldenes Eichenlaub umfasstes Eisernes Kreuz. Auch das Ehrenzeichen der Bundeswehr (Ehrenmedaille, Ehrenkreuz in Bronze, Silber oder Gold) trägt das Eiserne Kreuz als Symbol für Freiheitsliebe, Ritterlichkeit und Tapferkeit auf der Vorderseite. Ebenso wird es auf Briefen, Visitenkarten und im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit als „Logo“ der Bundeswehr verwendet. Das Eiserne Kreuz als Symbol findet sich noch heute in verschiedenen Verbandsabzeichen der Bundeswehr. Heute fungiert es in den Farben Blau und Silber als Symbol für die neue Bundeswehr. Diese Form ersetzt jedoch nicht das traditionelle schwarze Hoheitszeichen.
Es ist kein vorübergehender sondern ein langfristiger Großeinsatz und es wird mit Steuergeldern ziemlich Lax umgegangen.
Alles begann 1895. Eine Handvoll Jahre vor der Jahrhundertwende wurde der Rostocker FC gegründet. In der Folgezeit war der Werdegang des Vereins durch viele Umbenennungen und Fusionen geprägt. Auch die Entwicklung des Vereins war den Wirkungen des Zeitgeistes unterworfen und konnte sich den Wechselwirkungen der Geschichte nicht entziehen.
Als die Mauer fiel, stand die TSG Bau Rostock auf dem 48. Platz in der nunmehr ewigen DDR-Liga-Tabelle. Die TSG mit ihren zwölf Sektionen fiel auseinander, aus der Fußballabteilung wurde der »Rostocker Fußball-Club von 1895 e.V.« Eine Vereinshymne war bald gefunden: »Ha Ho He Rostocker FC, das ist Fußball an der See«.
In den letzten Jahren hat sich der RFC mit seinen knapp 615 Mitgliedern in der Verbandsliga etabliert. Auf den Trikots der Jugendabteilung werben die linken Bands Dritte Wahl und Feine Sahne Fischfilet. Eigentlich verkörpern der Verein, seine Sportler, Mitglieder und Fans das, wofür der RFC steht: Weltoffenheit, Toleranz, Respekt und Fair Play – Werte, die auf und neben dem Spielfeld Bestand haben, aber nicht mit der BW.
Obwohl es dem Verein bekannt ist ,das sich in der Anhängerschaft Wehrdienstverweigerer aus DDR und BRD Zeiten befinden, die sich vor dem Bundeswehrdeal aktiv im Verein engagiert haben ,wurde die BW an Bord geholt .
Verblüffenderweise dürfen sich »Fans und Fördermitglieder, die gegen den neuen Partner sind«, von Vereinsboß Greese verstanden fühlen: »Zum einen haben wir viele Wehrdienstverweigerer aus der DDR und BRD in unseren Anhängerreihen, die aus moralischen Motiven nichts mit dem Waffendienst zu tun haben möchten. Zum anderen besteht die Furcht bei einigen Fans, dass der RFC dadurch das verliert, was er sich langfristig aufgebaut hat«.
Man bedenkt die Fan-Szene mit Bespaßungsaktionen ,wie einem Videodreh für ein eigenes Fanvideo beim RFC, der da die Hauptrolle spielt im Musikvideo zu “Fußballgott“ vom Hip-Hop-Trio Fettes Brot, das offenbar seine Begeisterung für die Bundeswehr entdeckt hat. Auf dem Volksfest anlässlich des 825. Hamburger Hafengeburtstages sorgte die Band persönlich für Aufmunterung der „Kameraden im Einsatz“.
Nach Fan-Meinung muss Sponsoring sein im Sport 2014, denn das Geld ist rar in M-V und so freut sich die RFC über jeden Sponsor, aber die Bundeswehr ist kein Sponsor wie jeder andere. Dort werden Soldaten ausgebildet, um bei möglichen Konflikten tödliche Waffen einzusetzen. Im Verein lernen Menschen einen fairen Umgang miteinander. Krieg ist niemals fair. In den Augen einiger Anhänger passt deshalb dieser Sponsor nicht zum RFC.
Als Unbekannte schließlich in der Nacht zum 27. April, an dem der RFC sein Verbandsliga-Heimspiel 1:2 gegen den Grimmener SV verlieren sollte, zweimal »Scheiß Bundeswehr« und einmal »Bundeswehr tötet« an Wände auf dem Vereinsgelände sprühten, waren das für Vereinsboss Greese Straftaten »extremistischer Art und Weise«.
Wenn die Vereinsführung den Dialog gleich zum Anfang des Bundeswehrsponsoring gesucht und geführt hätte und nicht mit Ausreden ,so die Aussage des Verein auf Facebook ,das die Trainings und Aufwärmtrikots mit Bundeswehrwerbung noch vom alten Trainer stammen. Aber erst nach dem Protest mit einer Alibiveranstaltung reagierte. Der Meinungsaustausch mit den Fans hat nicht stattgefunden.
Denn beim RFC wird das Duckmäusertum anscheinend nicht gepflegt.
Der Fußballverein ist auch von seiner Anhängerschaft geprägt, die sich Aktiv in die Gestaltung und Entwicklung des Vereinsleben mit Ideen ,Aktionen, Leidenschaft und Engagement einbringen und das macht die Lebendigkeit und die Besonderheit des Rostocker FC aus und dort gibt es einige Querdenker, die über gesellschaftliche Grenzen hinausdenken.
Schwerer wiegt jedoch, dass Vieles,was diesen Verein ausmacht, auf der Strecke bleibt, eine zunehmende Entpolitisierung des Fanblocks erfolgt und der Verein zu einem x-beliebigen Verein ohne kritische Fans wird, dafür mit Mitgliedern, die nur in Ruhe Fußball schauen wollen.
Seit das öffentlich bekannt ist ,das die BW beim RFC ist , hat die Band „Feine Sahne Fischfilet“ im Jahr 2014 das Engagement eingestellt: „Wir finden es schade, da sich der Verein gegen Rassismus, Homophobie und Neonazis engagiert und wir hinter diesem Engagement standen. Aber unserer Rückzugsgrund ist ein Klubpartner ganz anderen Kalibers.“
Die Punkrockband „Feine Sahne Fischfilet“ hat ihr Engagement eingestellt, nachdem bekannt wurde, dass die Bundeswehr den RFC unterstützt. Die Musiker zieren mit einem Schriftzug zwar weiterhin die Trikots der A-Junioren, gaben aber bekannt, dass sie „als Band keine Lust darauf haben, ein Teil der Imagepolitik der Bundeswehr zu werden. Wir werden nicht noch mal Trikotkollektionen finanzieren.“
Die Punkband Dritte Wahl im Mai 2014: »Als wir beim RFC eingestiegen sind, gab es den Deal mit der Bundeswehr noch nicht«, erklärte Gitarrist und Sänger Gunnar Schröder auf Anfrage. »Sollte das Sponsoring der BW länger bestehen, werden wir unserer Engagement beim RFC nicht verlängern.«
Die Punkband Dritte Wahl bleibe Partner des Fußball-Verbandsligisten, beruhigte Ende August 2014 Vereinspräsident Nils Greese die aufgeregten Gemüter.
Dagegen laufen die B-Jugendlichen des Verein weiter mit dem Brustsponsor „Dritte Wahl“, der bekanntesten Punk-Band der Hansestadt, auf. „Ich habe mit dem Sänger der Band gesprochen und ihm die Situation erklärt. An diesem Engagement ändert sich nichts“, sagt Nils Greese.
Beim Heimspiel am 9.08.14 des RFC kam es zu Protest von jungen Fans mit einem Transparent gegen das Bundeswehrsponsoring nach Spielschluß,als die Spieler abklatschen wollten und der Cheftrainer die Spieler forsch zurück pfiff.
Die Bundeswehr hofft, auf diese Weise, die Aufmerksamkeit jener Altersgruppe zu erreichen, die sich in der Phase der Berufsorientierung befindet, wobei die Altersspanne zwischen 15-30 Jahre ist. 240.000 Euro gibt das deutsche Militär dafür aus und versorgt den Nachwuchs bei Hallenturnieren in der ganzen Republik mit Infomaterial zur Truppe.
Die im Kriegsgebiet drohenden Gefahren wie Verwundung, Tod, Traumatisierung oder das Töten von Menschen werden in der Kampagne nicht angesprochen.
Die Bundeswehr will die hohe Popularität des Sports für ihre Ziele und Zwecke ausnutzen. Gezielt sich als ganz normale Arbeitgeberin und Werberin zu präsentieren und das ist sogar absurd.
Im Sport geht es um gesunde Rivalität ,friedlichem Kräftemessen mit sportlichen Kampfmitteln und um Fairness, sowie den Gegner als Partner zu achten (Fair-Play-Gedanke).
Seit der Aussetzung der allgemeinen Wehrpflicht ist die Bundeswehr massiver und aggressiver bemüht, sich als normale Arbeitgeberin zu präsentieren. Sie verstärkt die Bemühungen, in der Zielgruppe der Heranwachsenden und Jugendlichen,sie als Soldaten und Soldatinnen zu werben.
Januar 2010 räumte die Bundesregierung ein, dass die Bundeswehr mit 27 Sportvereinen, und mittlerweile sind es immer mehr Vereine geworden, Kooperationen zur Personalwerbung abgeschlossen habe, die von Testspielen, bis zu Bandenwerbung reiche.
Im Jahre 2014 betrug der Etat dafür 349.000 Euro, deutlich weniger als im Jahr 2013 (453.000 Euro), erheblich mehr aber als 2012 (253.000 Euro).
Ob nun im Profisport oder im Amateursport spielt für die BW keine Rolle,es soll nach „betriebswirtschaftlichen Parametern“ ausgewählt werden ,so die Bundeswehr, aber tatsächlich initiiert ehr ein Bundeswehrangehöriger die Kooperation vor Ort.
Die Bundeswehr zahlt dem RFC 5.500 Euro für die Saison 2014/15 und hat das Recht auf Logopräsenz auf dem Vereinsbus, auf Shirts, Anzügen, Sporttaschen der 1. Herrenmannschaft sowie auf Trainings- Erwärmungsshirts beider Frauenmannschaften.
Es wird kein kurzes Intermezzo beim RFC ,denn es geht mehrere Jahre, oder solange bis der Trainer beim RFC ist.
Das Logo erscheint auf der Vereinshomepage mit Verlinkung, auf Spielankündigungen und Dauerkarten, und die Spieler und Spielerinnen und Offizielle stehen dem BW-Partner für repräsentative Zwecke zur Verfügung. Das ist die Art und Weise, wie sich ein Premium-Sponsor beim RFC präsentieren kann. Die Möglichkeit mindestens 4 m Bandenpräsenz im zentralen Bereich zu platzieren. Weiterhin eine große Logopräsenz auf der Werbetafel „Die Mannschaft hinter der Mannschaft“, sowie die Darstellung des Logos auf der Homepage und im Programmheft .Dazu kommt noch die mögliche Bedruckung der Reprä-Kleidung und der Trainingsbekleidung mit dem Logo des Premiumsponsors. Wie die Partnerschaft dann exakt gestaltet wird und welche Schwerpunkte gesetzt werden, definiert jedes Unternehmen anhand der eigenen Strategie und Zielgruppe.
Die Vereinsoffiziellen stehen dem BW-Partner gerne zu Verfügung,wie in diesem Jahr 2014 auf der Gorch Fock bei der Kieler Woche ,die ein Segelschiff der deutschen Marine ist.
Der „Fan- Präsident“ Nils Greese unterstreicht das Positive aus seiner Sicht“ Durch die Bundeswehr habe der Rostocker FC klein Busse kaufen können.“Jetzt müssen Im Kinder – und Jugendbereich nicht immer die Eltern fahren“. Doch nicht alle Teilen und folgen dieser Argumentation.
Was hier leicht umschifft wird, denn die Bundeswehr wirbt auf einen dieser Kleinbusse und in dem fahren dann Kinder und Jugendliche mit.
So verkaufen es die Vereinsoffiziellen auf der Homepage mit Modern klingenden Marketing.
30.07.2014
MOBILITÄTSOFFENSIVE TEIL 1
Seit der vergangenen Woche ist der Rostocker FC stolzer Besitzer eines Kleinbusses VIVARO der Marke OPEL. Bereits ausgiebig getestet wurde der Wagen am letzten Wochenende,
als sich die Verbandsligamannschaft des Rostocker FC aufmachte, um sich im Flensburger Trainingslager auf die kommende Saison vorzubereiten. Somit war der erste der drei Kleinbusse im Einsatz und das Feedback war überaus positiv. Geordert wurde das Auto beim RFC Sponsoringpartner, OPEL Krüll, in Rostock Dierkow und die Leasingkosten übernimmt die Bundeswehr als ein weiterer Sponsorpartner des RFC.
16.10.2014
OFFIZIELLE EINWEIHUNG DER WERBEFLÄCHE
In der vergangenen Woche erfolgte die offizielle Übergabe der Werbefläche der Bundeswehr auf einem Kleinbus des Rostocker FC.
Dazu trafen sich Leutnant Carina Luthmann, aus dem Karriereberatungsbüro der Bundeswehr in Rostock und Herr Christian Blanck, stellvertretener Vorstandsvorsitzender des Rostocker FC im Sportpark am Damerower Weg.
Seit dem Sommer 2014 verstärkte die Bundeswehr ihr Sponsoring und ist einer der Werbepartner des Rostocker FC mit Slogen wie „Bundeswehr Karriere“und Wir Dienen Deutschland“ .
Erst mit dem Aufkommen der Friedensbewegung gerieten militärisches Kriegespielzeug und Soldtenspiele zunehmend in den Verdacht,eine militärische Gesinnung zu födern.
In den 70er- und 80-er Jahren, als die Friedensbewegung stark wurde, war Kriegsspielzeug total verpönt. Eltern prangerten Läden an, die Tarnfarben-Utensilien im Sortiment führten. Aus den Kinderzimmern wurden Soldaten und Panzer entfernt und die Erziehung zum Frieden propagiert.
Tischlermeister Greese ist bekennender St.-Pauli-Anhänger und gehörte lange zur linksalternativen Fanszene des RFC. Vom Stadionsprecher wurde er zum Kleinsponsor des Vereins und seit 2008 im Vorstand und schließlich 2012 zum Vorstandsvorsitzenden ,er ist für Öffentlichkeitsarbeit, Sponsoren-und Fanbetreuung zuständig, und holte sich die beiden Marineoffiziere in den Verein, seit dem 9.05 2013 ist Jan Kistenmacher Trainer, und seit dem 1. Februar 2014 ist nun Andreas Murken neuer Teammanager und Offizier bei der Deutschen Marine und zurzeit im Bereich der Logistik im 7. Schnellbootgeschwader tätig, beide ehrenamtlich beim RFC.
Auch einige Fußballspieler sind bei der Bundeswehr angestellt.
Von 2006 bis September 2010 war J.Kistenmacher in Neuruppin als Wehrdienstberatungsoffizier und Büroleiter für Öffentlichkeitsarbeit und Personalgewinnung der Streitkräfte für die Landkreise Prignitz, Ostprignitz-Ruppin, Oberhavel und Uckermark verantwortlich. Auch die alten Vereine von Jan Kistenmacher, der MSV 1919 Neuruppin und der Pritzwalker FHV 03, gerieten in den Kreis der erlesenen Kooperationspartner der Bundeswehr .
Der Cheftrainer Jan Kistenmacher tritt jetzt forsch auf und meinte kürzlich in der TAZ vom 27.09.2014 und 28.09.14 das andere Vereine schon angefragt hätten seine Kontakte spielen zulassen.
Greese erklärt zum Zustandekommen der Kooperation mit dem Rostocker FC: „Unser Cheftrainer Jan Kistenmacher hat eine höhere Position bei der Marine. Dadurch ist es zu dem Engagement gekommen.“ Und Marineoffizier Kistenmacher selbst erwidert auf die Nachfrage, wie er das denn bewerkstelligt hätte, forsch: „Wissen Sie, was ich beruflich mache? Dann ist doch klar, wie ich das geschafft habe.“ Andere Vereine hätten ihn bereits gebeten, seine Kontakte für sie spielen zu lassen.
Das Bundeswehrsponsoring kam ehr schleichend beim RFC daher, aber der Kontakt besteht schon seit den 17.12.2011, denn da veranstaltete der Rostocker FC einen Sponsoren-Cup für die E- und D-Junioren, Austragungsort des 1. Copy & Paste Cup war die Sporthalle der Bundeswehrkaserne Hohe Düne.
Das Staatsunternehmen Bundeswehr wird beim RFC nicht als Partner wahr genommen sondern ehr als Besatzungsmacht von einigen Anhängern,denn einige Fördermitglieder, Mitglieder und Fans möchten nicht Teil der Imagepolitik der BW werden.
„Im Verein gibt es unterschiedliche Meinungen zum Thema Bundeswehr“, erklärt Nils Greese – „Im Vorstand haben wir beschlossen, dass die Bundeswehr unser Werbepartner bleibt – von diesem Weg lassen wir uns nicht abbringen.“
Von den Befürwortern dieses Sponsoring wird die Bundeswehr als ganzer normaler Sponsor wie jeder Andere gesehen , obwohl sie ihren Auftritt zur Anwerbung von jungen Menschen für extrem riskante Auslandseinsätze nutzt, die mit Territorialverteidigung nichts zu tun haben?
Aber die Mehrheit sagt: Sport geht nur im Frieden!
Neben Deutschland werben weltweit lediglich 25 Länder unter 18-Jährige für den Armeedienst.
61 Prozent der Bundesbürger lehnen einen Ausbau der Bundeswehr-Auslandseinsätze in internationalen Krisengebieten ab. Nur jeder Dritte (30 Prozent) befürwortet das Vorhaben von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen.
Gut 17 Milliarden Euro haben die Auslandseinsätze der Bundeswehr seit 1992 gekostet. Das teilte kürzlich die Bundesregierung dem Bundestag in ihrer …
Rund 2.700 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr beteiligen sich derzeit an Einsätzen im Ausland.
Bei Auslandseinsätzen kamen bis Juni 2013 insgesamt 107 deutsche Soldatinnen und Soldaten ums Leben.
Selbsttötungen im Auslandseinsatz,von diesen Suiziden fanden 18 während der Auslandseinsätze zwischen 1998 und 2008 statt.
Seit Gründung der Bundeswehr verloren 2 990 zivile und militärische Bundes- wehrangehörige infolge der Ausübung ihrer Dienstpflichten* ihr Leben.
Die Zahlen geben leider keinen Aufschluss, ob es Suizide z.B. von Reservisten oder ehemaligen Soldaten nach einem Auslandseinsätzen gibt, die z.B. nach einem Einsatz an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) oder Depression gelitten haben. Hier könnte es auch erst nach Monaten oder Jahren zu Suiziden kommen.
3.417 Suizide seit 1956 in der Bundeswehr davon 18 Suizide (1998 – 2008) in Auslandseinsätzen.
Die Zahl traumatisierter Bundeswehrsoldaten ist im vergangenen Jahr um 26 Prozent gestiegen. Von den 922 erkrankten Soldaten seien 759 in Afghanistan im Einsatz gewesen, sagte eine Bundeswehrsprecherin. Die Zahl der Soldaten, die mit sogenannten posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) aus dem Ausland zurückkehren , hat seit 2004 um das Neunfache zugenommen. Damals wurden 100 erkrankte Soldaten erfasst – im vergangenen Jahr waren es 729.
01.01.2015 – Feine Sahne Fischfilet im Magazin: Dann gab es wegen der Bundeswehr als Sponsor einige Irritationen.
0381-Magazin: Neben Hansa liegt Euch ja auch der RFC am Herzen. Ihr seid hier als Sponsor für die Jugendabteilung an den Start gegangen, habt Trikots und Trainingsanzüge bezahlt. Dann gab es wegen der Bundeswehr als Sponsor einige Irritationen. Was ist passiert?
FSF: Wir finden es einfach nicht gut, dass die Bundeswehr, um ihr Image zu verbessern, als Sponsor auftritt und einen alternativen Verein dafür als Plattform nutzt. Das heißt jetzt nicht, dass wir den RFC als Verein und das, was er an guter Arbeit leistet, nicht mehr gut finden, aber wir wollen nicht zusammen mit der Bundeswehr als Sponsor zusammen stehen. Die Entscheidung, da dann auszusteigen, ist in der Band auch ziemlich schnell und einhellig gefallen. Wir wollen das natürlich nicht zu Lasten der Kids austragen und lassen das weiterlaufen, bis sich ein neuer Sponsor findet. Und das heißt ja nicht, dass wir nicht mal wieder was machen, dann vielleicht in Jarmen oder Demmin.
Zum dritten Mal gewann der Rostocker FC am 3.01.15 die Rostocker Stadtmeisterschaft und spielte bei diesem Turnier mit Bundeswehrwerbung auf den Trikots mit dem Slogan Bundeswehr „Wir Dienen Deutschland“ in der Sporthalle im Bertha von Suttner Ring. Bertha von Suttner wurde 1905 als erste Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Sie veröffentlichte den pazifistischen Roman „Die Waffen nieder!“ Sie beschrieb die Schrecken des Krieges aus der Sicht einer Ehefrau und traf damit den Nerv der Gesellschaft, die zu dieser Zeit in heftigsten Diskussionen über den Militarismus und den Krieg begriffen war.