In Maskulistenkreisen beliebtes „Argument“ gegen die Genderforschung (und damit implizit und explizit gemeint gegen jegliche Arbeit für Gleichstellung und Gleichberechtigung, jedes Hinterfragen geschlechtlicher Normen und der Suche nach Ursachen – also alles was einer piefigen 50er-Jahre patriarchalen Weltsicht widerspricht) ist der Vorwurf der „Unwissenschaftlichkeit“, der „Ideologie“ der Geschlechterwissenschaften, oder gleich der Sozialwissenschaften an sich. Belegt wird das mit Harald Eia, einem norwegischen Komiker, der das norwegische Gender Institut auf die Schippe genommen hätte, was zu deren Schließung und dem „Einsparen“ von 56 mio EUR im Jahr geführt hätte.
Dumm nur – es stimmt nicht. Das Institut wurde im Rahmen einer Evaluierung umstrukturiert (ein durchaus normaler Vorgang). Ein Einfluß der Show ist in den Originalquellen nicht nachweisbar, dieser kommt relevant ausschließlich in der deutschsprachigen Debatte vor. Auch beträgt das Jahresbudget nur 1,9 mio. Im wilden Übereifer haben die Maskulisten, die Währung und das Mehrjahresbudget mit dem Jahresaufwand verwechselt. Aber so klingt es natürlich viel gewaltiger. Wahrer wird es dadurch aber nicht.
Das Blog Genderbüro hat sich in einem sehr lesenswertem Artikel sehr ausführlich damit beschäftigt. Unbedingt lesen.