Die Grünen-Vorzeigesprecherin Claudia Roth hat ebenso wie Reinhard Bütikofer und unser allseits geliebter Volker Beck die Friedensbewegung für ihren Ostermarsch, an dessen Spitze sie einst demonstrierten, gescholten und ihr eine pauschale Ablehnung alles Militärischen vorgeworfen. Zum Glück kann mensch da nur sagen. Nicht nur das die Grünen sich seit Jahren politisch als Friedenspartei verabschiedet haben, jetzt tun sie es auch noch offensiv. Gespannt darf man nun eigentlich nur noch sein, wann sie – natürlich aus humanitären Gründen – die Wiederaufnahme des Bombodroms in der Kyritz-Ruppiner Heide als Übungsplatz fordern, oder vielleicht die allgemeine Wehrpflicht für alle, oder SoldatenInnen im Inneren…. Anbei dokumentiere ich eine Mitteilung von Bernhard Nolz, Aachener Friedenspreisträger, der sich zu den grünen Äusserungen zu Wort meldet…
Grüne Ostermarsch-Träume
In Zusammenhang mit den Ostermärschen hat die Grünen-Chefin Claudia Roth der Friedensbewegung „eine pauschale Ablehnung des Militärischen“ vorgehalten.
Dieser Vorwurf ist berechtigt, liebe Claudia Roth, schreibt Bernhard Nolz, Aachener Friedenspreisträger, Sprecher der Pädagoginnen und Pädagogen für den Frieden (PPF), Vorsitzender des Bundes für Soziale Verteidigung (BSV), Geschäftsführer des Zentrums für Friedenskultur (ZFK).
Die Friedensbewegung lehnt in der Tat militärische Gewalt zur Lösung von Konflikten ab. Das macht ja gerade unsere Friedensgesinnung aus, dass sie sich grundsätzlich gegen jede militärische Gewaltaktion ausspricht und aktiv dazu beiträgt, dass gewaltfreie Methoden der Konfliktaustragung zur internationalen Routine werden können. Dann schickt man eben keine Tornados, sondern Friedensfachkräfte nach Afghanistan.
Darüber hinaus sind wir überrascht über Claudia Roths Unkenntnis. Die Zeitschriften „Friedensforum“, „Wissenschaft und Frieden“ und „et cetera ppf“, die Informationen des Kasseler Friedensratschlages und der Kooperation für den Frieden sowie die zahlreichen Publikationen der verschiedensten Gruppen aus der Friedensbewegung enthalten regelmäßig fundierte Antworten auf die Fragen, die Claudia Roth umtreiben. Lesen muss sie die Publikationen schon selbst oder mal im Internet nachschauen.
Ehrlicherweise sollte Claudia Roth ihre verzweifelten Versuche unterlassen, der Öffentlichkeit suggerieren zu wollen, dass man sich zur Friedensbewegung rechnen kann, wenn man militärische Gewalt für akzeptabel hält. Die GRÜNEN sind seit langem zur Kriegspartei geworden. Das Abstimmungsverhalten im Bundestag zum Tornado-Einsatz spricht eine klare Sprache.
Was alle Welt weiß, und was sie schon immer wusste, dass Kriegseinsätze – ob im Irak, in Afghanistan oder in Somalia – die Konflikte nur verschärfen und nicht lösen, muss Claudia Roth offenbar noch lernen. Wir helfen ihr dabei!