Ich möchte auf eine spannende Neuerscheinung hinweisen:
„Schwule Sichtbarkeit – schwule Identität: Kritische Perspektiven“ von Zülfukar Çetin und Heinz Jürgen Voß.
Zentral wird im Band die Rolle von Identäten, dem Konzept „Homosexualität“ bei der Abgrenzung zu „Anderen“ beleuchtet und gehen die Autor_innen historisch, aber auch aktuell den Auswirkungen des Konzeptes schwuler Identität nach. Für eine weitergehende Debatte über Selbstbestimmung und ein kritisches Hinterfragen normativer Strukturen ist das Werk enorm hilfreich. Unbedingt Lesen!
Zülfukar Çetin, Heinz-Jürgen Voß:
Schwule Sichtbarkeit – schwule Identität: Kritische Perspektiven
# Oktober 2016; 146 Seiten; 19,90 Euro
# ISSN: 2367-2420
# Psychosozial-Verlag, https://www.psychosozial-verlag.de
# Informationen zum Buch beim Verlag
# Klappentext:
Vorangetrieben von »Schwulen« selbst wurde seit dem 19. Jahrhundert das Konzept schwuler Identität durchgesetzt. Noch heute gelten »Sichtbarkeit« und »Identität« weithin als Schlüsselbegriffe politischer Kämpfe Homosexueller um Anerkennung und Respekt. Jedoch wird aktuell immer deutlicher, dass auf diese Weise ein Ordnungsregime entsteht, das auf Geschlechternorm, Weißsein, Bürgerlichkeit und Paarbeziehung basiert. So werden beispielsweise Queers of Color und Queers mit abweichenden Lebensentwürfen marginalisiert.
Die Autoren des vorliegenden Bandes hinterfragen die Gewissheit, dass eine einheitliche schwule Identität existiert, aus unterschiedlichen Perspektiven: bewegungsgeschichtlich, wissenschaftstheoretisch und mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche Auseinandersetzungen um Homonationalismus und rassistische Gentrifizierung.