ein Gastbeitrag von Dirk Hogess
Die rechte „Radikale-Bewegung“ und Gewalttaten sowie Hasstiraden sind zum Alltag in den Fußball Event-Arenen geworden
Das Erstarken der Hooliganszene quasi durch die „Hintertür“ in den Fußballarenen
Der Fußball bringt Menschen zusammen und rechte Rattenfänger dringen auch hier ein um ihre Netzwerke auf zu bauen
Die Bundesrepublik hat ein gravierendes Problem mit Rechtsextremenstrukturen im Fußball und die Vereinsoffizielen ducken sich weg
Die heutige Ultra-Bewegung ging einst von Italien aus
Stattdessen übernahmen die Ultras Regiment und Choreographie in den Fankurven
Die Entwicklung der Ultra-Bewegung und die Überschneidung zwischen Fußballszene und rechtem Milieu
Die Ultra-Bewegung hat ihre Wurzeln in Italien und die Fanatiker breiteten sich rasch aus. Ende der 80er gab es einige Vorläufer in der BRD der heutigen Ultras. Die ersten Ultragruppen in der Bundesrepublik der 90er waren nahezu unpolitisch. Farbige Choreographien, bedingungsloser Support ihrer Mannschaft und Gesänge stehen im Mittelpunkt dieser fanatischen Subkultur. Die Unterstützung erfolgt durch akustische sowie optische Hilfsmittel, Megafon und Trommeln, Konfettiregen, bengalische Feuer, Überrollfahnen und Fahnenmeere kommen zum Einsatz und es gehört zu ihrem Standardrepertoire. Das ist bei den Ultras schon Usus, deswegen geraten sie mit unorganisierten Fans oft in Konflikt. Nachdem Hooligan-Terror übernahmen die Ultras die „Vorherrschaft“ und füllten das „Machtvakuum“ in Fanblöcken und Fankurven bei der Fanschar. Vorausgegangen war ein Machkampf um die Vorherrschaft. Zudem wurden durch Hooligans sowie Ultras die alten Gesetze der Fanclub-Fanszene in der Bundesrepublik ausgehebelt.
Viele Ultragruppen verknüpfen Support mit politischen Themen, sie unterstützten Anti-Rassismus-Kampagnen, demonstrieren gegen Kommerzialisierung.
Da eine Vielzahl von Ultras die „Kommerzialisierung“ des Sports anprangern, ebenso die Entscheidungen auf rein wirtschaftlicher Gewinnmaximierung der Entscheidungsträger, geraten sie in Konflikt zum Verein. Da das Abbrennen von Pyrotechnik (Feuerwerkskörper, bengalische Feuer) zu ihrer Show gehört und zum Zankapfel geworden ist, weil es in der Bundesrepublik in den Stadien verboten und entsprechend verfolgt wird. Hagelt es Kritik für diese Unsitte und nicht hin nehmbar für die Vereine ist. Das Ultras auch verstärkt in der Liste der „Gewalttäter Sport“ der „Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze“ (ZIS) geführt werden, liegt daran, dass das Abbrennen von Pyrotechnik in deutschen Stadien als Straftat geahndet wird.
Auch mit Aktionen wie „Pro 1530“ oder „Kein Kick Ohne Fans“ brachten die Ultras ihrem Unmut zum Ausdruck. Darüber hinaus haben viele Gruppierungen eine antifaschistische und antirassistische Grundeinstellung. Ultra-Gruppen die Zugleich aus einer Mischszene bestehen und neue Einflüsse unterlegen sind verändern sich demnach in linke oder rechte Ultragruppen.
Viele Gruppierungen sind Wechselwirkungen durch Strömungen linker sowie rechter Einflüsse unterlegen. Durch Mischszenen Entstehen auch Spaltungen und neue Gruppierungen formieren sich. Mittlerweile sind auch in anderen Sportarten diverse Ultra-Gruppierungen zu finden. Seit geraumer Zeit haben progressive Ultragruppen immer größere Schwierigkeiten, sich gegen die organisierte und körperlich überlegene Mischszene rechtsorientierter Ultras und Hooligans zu behaupten und befinden sich im Würgegriff dieser. Auch in diesen gesellschaftlichen Bereich wollen die brauen Rattenfänger ein Klima der Einschüchterung und Angst schaffen um so die Deutungshoheit zu Erlangen. Viele Vereine schauen untätig zu und beweisen so Führungsversagen im Umgang mit dieser Problematik, anstatt klar Flagge zu zeige, bei unangenehme Wahrheiten. Viele Vereine belassen die Mischszenen lieber im Grauzonenbereich.
Hiermit ist nur der Überblick dieser Entwicklung der letzten 10 Jahre aufgeführt und viele Gruppierungen sind mit der rechten Szene eng verwoben
Inzwischen gibt es Überschneidungen mit der Neonaziszene, rechte Allianzen gegen antirassistische Ultras sind entstanden. Dafür steht die Karlsbande, die gilt als eng mit Neonazis der verbotenen „Kameradschaft Aachener Land“ verbunden, deshalb kam es 2012 zum Konflikt mit den antirassistischen Aachen Ultras (ACU). Das Resultat: Die Aachen Ultras zogen sich schließlich, von Stadt, Verein und Fanprojekt sträflich alleingelassen, im Januar 2013 aus dem Stadion zurück. Die Aachener Ultras wurden von den Rechten mit Gewalt aus dem Stadion gedrängt, auch hier schaute der Verein untätig zu.
Auch der BFC Dynamo ist mit solchen Typen gestraft „Chef“ der BFC Ultra-Gruppierung „Black Boys Dynamo“ ist Steven K., seines Zeichens überzeugter Anhänger und strammer Neonazi. Er macht zudem im Internet keinen Hehl aus seiner Zuneigung zur HoGeSa und den Hells Angels. Fotos im Internet zeigen K. beim Hitlergruß, auf seiner Facebook-Seite bezeichnet er sich selbst als Nationalist und bekundet offen seine Sympathie mit der NPD.
Dem Club haftet ja ein anderes Image an, ehr rechts zu seien, aber siehe da im AUGUST 2010 versuchten die kriminellen von der NPD sich mit einem 25-köpfigen Tross von Gesinnungsgenossen auf der Südtribüne des Rostocker Ostseestadions volksnah zugeben, doch drängten gut 150 Hansa Ultras die Truppe unter rufen »Nazis raus!« um den NPD-Fraktionsvorsitzenden Udo Pastörs aus dem Stadion. Der NPD-Tross lehnte das Angebot des Vereins ab, das Spiel von anderen Plätzen aus zu verfolgen.
Im Oktober 2013 kam es nach dem Heimspiel des MSV Duisburg zu einem Angriff von rechten Hooligans und Neonazis auf die linksorientierte „Ultra-Gruppe Kohorte“. Es war nicht der erste Übergriff, aber einer der brutalsten, unter den Verletzten waren auch Frauen und Minderjährige. Sie lagen teilweise blutend am Böden. Der Fall zeigt die Brutalität solcher Gesinnungstäter.
Unter den Schlägern befand sich ein Großteil der zur „Division Duisburg“ gehört, aber auch Personen, die nach Einschätzung der Polizei aus dem Umfeld des mittlerweile verbotenen „Nationalen Widerstands Dortmund“ und der Parallelgruppierung aus Duisburg kommen.
Die Führungsgruppe der Division unterhält beste Kontakte nach Dortmund und Essen, zwei Hochburgen des Rechtsextremismus. Insbesondere die Nähe zu den Nazi-Hooligan-Gruppen „Northside“ und „Frontline“, die Borussia Dortmund unterstützen, wird seit Jahren gepflegt.
In Braunschweig brodelt der Konflikt innerhalb der Fanszene schon seit Jahren. Die Ultras wurden im eigenen Fanblock rassistisch beleidigt und verprügelt. Damals Eintracht Braunschweig hat der als antifaschistisch und antirassistisch bekannten Fangruppe „Ultras Braunschweig“ untersagt „als Gruppe“ Spiele des Vereins zu besuchen. Doch trotz eines großen Medienechos verdrehte der Verein Eintracht Braunschweig die Täter-Opfer-Rollen und belegte die Gruppe Ultras Braunschweig mit einem Auftrittsverbot, um die Situation zu beruhigen. Die Gruppen-Verbotsverfügung, die kein Stadionverbot für einzelne Mitglieder ist, sondern lediglich das Auftreten als erkennbare Gruppe untersagt, hat Eintracht Braunschweig an sämtliche Bundesliga-Vereine, die Deutsche Fußball Liga (DFL), den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und an die Regionalliga Nord geschickt, in der die Braunschweiger U23 spielt.
Braune Umtriebe
Bereits seit über 10 Jahren werden linke Jugendliche und Ultras von Werder Bremen immer wieder bedroht, eingeschüchtert und körperlich angegriffen. Neonazis agieren in der Bremer-Fußball sowie Hooliganszene, zu ihnen gehöre mittlerweile ein diffuser Kreis von politisch rechts-offenen bis rechtsextrem orientierten Männern. Die aus diesem Umfeld stammende rechte Bremer Hooliganband „Kategorie C — Hungrige Wölfe“ fungiert dabei als wichtiger Identifikationsfaktor und Bindeglied zwischen Nazis und Hooliganszene. Teile dieser regionalen „Mischszene“ sind aktive Neonazis, andere aus dem Rotlichtmilieu und gewaltbereite Mitläufer.
Im August 2015 haben Anhänger und Ultras von Werder Bremen gegen Neonazis und rechtsradikale Hooligans demonstriert. Hintergrund der Demonstration war auch die Inhaftierung eines jungen Mannes aus der Ultra-Szene. Valentin war im Juli verhaftet worden.
Er sitzt seit mehreren Wochen in Untersuchungshaft. Der 21-Jährige soll nach dem Nordderby zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV im April dieses Jahres an einer Auseinandersetzung beteiligt gewesen sein, bei der linke Ultras und rechte Hooligans aus Bremen aufeinander losgegangen waren. Zudem fiel der Mann laut Polizei bereits mehrfach wegen Gewalttaten auf. Europaweit ist es zu Solidaritätsaktionen für Valentin gekommen.
1990 gründete sich in Bremen die Hooligan-Gruppe „Standarte Bremen“. Der frühere NPD-Funktionär Henrik Ostendorf gilt als deren langjähriger Anführer. 1994 kam mit den City Warriors eine weitere Nazi-Hool-Truppe hinzu, 2006 „Nordsturm Brema“. 2015 verkündete die „Standarte“ ihre Auflösung, ist aber weiter aktiv.
Obwohl sich die rechten Bremer Hooligan-Gruppen „Standarte Bremen“ und „Farge Ultras“ Anfang des Jahres offiziell aufgelöst haben, sind ihre Mitglieder weiter aktiv, sagt Verfassungsschutz-Chef von Wachter: „Die offizielle Auflösung hat keine Bedeutung – es ist alles beim Alten.“ In Bremen gebe es seit Jahren eine Mischszene aus Hooligans und Neonazis – mit hohem Gewaltpotenzial. Es gelte, sich dieser schlagkräftigen Allianz konsequent entgegen zu stellen. Ansonsten sei es nicht auszuschließen, dass beispielsweise auch Flüchtlingsunterkünfte in Bremen zum Angriffsziel der Hooligans und Neonazis werden könnten, warnt von Wachter.
Auch bei Fortuna Düsseldorf gibt es rechte Umtriebe von Hooligan „Bushwhackers Düsseldorf“,
die hätten zum wiederholten Mal „die Fahne der faschistischen ‚Frente Atlético‘ (Fans des spanischen Vereins Atletico Madrid, Anm. d. Red.)“ in der Fankurve am Zaun aufgehängt. Zugleich betonte der Club: „Fortuna Düsseldorf hat in der eigenen Fangemeinde keine organisierten rechtsradikalen Gruppierungen oder Gruppierungen, die von Rechtsradikalen unterwandert sind.
Der Ultra-Gruppierung „Dissidenti“ wurde gedroht mit „Mord und Vergewaltigung“. Allerdings hatte die Zentrale Informationsstelle Sport (ZIS) von personellen Überschneidungen zwischen „aktiver Fanszene und Nazis“ in Düsseldorf – und in etlichen anderen Bundesliga-Städten – berichtet.
Auch beim Zweitligisten VfL Bochum sorgte SS-Symbolik für Unruhe durch die rechte Gruppe „Brigade Bochum“. Eine Stammkneipe der Brigade gilt zudem als Anlaufpunkt für Hooligans aus dem rechten Rocker-Spektrum. Die Mitglieder der Brigade sind im Bochumer Chapter “Gremium MC”, einem bundesweit agierenden Rockerclub. Im März 2014 war die Brigade aufgefallen, als sie ein Video mit einem in Deutschland indizierten Leitspruch der damaligen Waffen-SS in Kombination mit dem Totenkopf veröffentlichte. Das Auftreten ihrer Mitglieder, z.B. durch Tragen der Neonazi-Marke “Thor Steinar”, die in vielen Stadien verboten ist, zeigt dass diese oft mehr als nur “rechtsoffen” sind. Beim Verein wird er immer noch offiziell als VfL-Fanclub geführt, aber wann zieht der VfL seine Konsequenz. Ultras protestierten mit einer Banner-Aktion im Stadtion: “Gegen Stumpfsinn im Namen des Fußballs”. Federführend beim Aufbau von HoGeSa war Brigadenmitglied Thorsten Sallay und Bochumer Hooligans waren an Nazi-Krawallen in Köln beteiligt.
Rechte Umtriebe bei Dynamo Dresden gibt es schon 25 Jahre, hier handelt es sich um die rechtsextreme Hooligan-Gruppierung „Faust des Ostens“, sie wurde erstmals 2010 auffällig. Sie umfasste zu Spitzenseiten etwa 200 gewaltbereite Personen. Anfang 2012 wurde die „FdO“ von den Ultras aus dem K-Block verdrängt, im Juni des selben Jahres ging die Polizei gegen Mitglieder der Gruppe vor.
Auch in den unteren Spielklassen, dort wo Funktionäre und Polizei nicht so genau hinschauen nutzen Rechtsextreme diese Freiräume. So gilt das Umfeld vom Oberligisten Lok Leipzig seit langem als rechtsextremistisch infiltriert, die Ultragruppe „Scenario Lok“ wird vom sächsischen Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft. Sie hatte ihre Auflösung bekannt gegeben. Mehrere bekannte Rechtsextremisten, die dem Umfeld der NPD/ JN entstammen sind unter ihnen. Dem Landesverfassungsschutz (LfV) lagen 2012 auch Hinweise vor, nach denen »Scenario«-Mitglieder ein NPD-Zentrum frequentierten und an Veranstaltungen der NPD und parteiungebundener Rechtsextremisten teilnahmen. 2013 verhängte Lok für die rechte Gruppe ein Auftrittsverbot im Stadion, das für die Saison 2014/15 verlängert wurde.
Auch die braunen Umtriebe beim jetzigen Drittligisten Chemnitzer FC sorgten 2006 für aufsehen, dafür stehen die Ultra-Gruppierungen „Ultras Chemnitz 99“, „New Society/NS-Boys“ und „Honorar“, eine Abkürzung für „Hooligans, Nazis, Rassisten“. Die rechtsextremistische „Ultras Chemnitz 99“ rühmte sich 2006, die ersten deutschen Ultras als Werbepartner eines Verein zu sein. Kühn der Pressesprecher bestätigte damals, dass das Geld der Ultras (ein vierstelliger Betrag) dem Oberligaaufsteiger im Sommer in quasi letzter Minute die Regionalligalizenz gerettet habe. Die größte und bekannteste »Hoonara« gruppiert sich um den Chemnitzer FC und den FSV Zwickau. Gegründet von Neonazis und Skinheads. Wenn die »Hoonara« ruft, kommen bis zu einige Hundert Angehörige der Türsteher- und Kickboxszene genauso wie der organisierten militanten Neonaziszene zusammen. Kaum eine andere Hooligangruppierung ist so eng mit der Neonaziszene verwoben. Bis 2007 organisierte Thomas Haller, der Gründer der Chemnitzer „Hoonara“ den Ordnerdienst beim Chemnitzer FC. Durch ein Interview mit dem inzwischen eingestellten Fußballmagazins Rund wurde Haller wegen vereinsschädigender Äußerungen der Vertrag gekündigt. Die „NS-Boys“ dienen den Neonazis zur Rekrutierung und Ideologisierung junger Fußballfans. Im Dezember 2012 fuhr man zu einem Spiel nach Dortmund und danach auf die Wewelsburg, die während des Nationalsozialismus zur SS-Kultstätte umgebaut worden war. Beim Fußballturnier das selbstorganisiert wurde hing ein Solidaritäts-Transparent für Josué Estébanez de la Hija, der im November 2007 den Antifaschisten Carlos Palomino in der U-Bahn von Madrid ermordet hatte. Die „NS-Boys“ nahmen dran teil, ihr Trikotsponsor bei solchen Anlässen war stets „PC-Records“, ein bekannter Rechtsrock-Versand. Ende März 2014 stürmten vermummte Polizisten ein Vereinsheim und zeitgleich fanden Razzien in 15 Wohnungen statt um das vom sächsischen Innenministerium erlassene Vereinsverbot gegen die Nationalen Sozialisten Chemnitz durchzusetzen. Bei den Durchsuchungen wurden zahlreiche Beweismittel sichergestellt, illegale Waffen und die Zaunfahne von „New Society Chemnitz“ ,die auf ihrer Website behauptet Widerstand gegen die angeblich „linksextreme Beeinflussung von Fanszenen zu leisten. Der Fund ist ein Indiz dafür, dass es personelle Überschneidungen zwischen den Nationalen Sozialisten Chemnitz und New Society gibt. Immerhin gelten Zaunfahnen in der Ultra-Szene als Heiligtümer, die keinesfalls aus der Hand gegeben werden dürfen. Im Zuge des Vereinsverbots gegen die Neonazi-Kameradschaft „Nationale Sozialisten Chemnitz“ 2014 war auch die von der Staatsregierung als rechtsextrem eingestufte Gruppe „New Society“ in den bundesweiten Medien aufgetaucht. „Die Gruppierung New Society hatte bis zum Verbot der ´Nationale Sozialisten Chemnitz´ (NSC) Verbindungen zu diesen“, führte das Innenministerium aus. In Verfassungsschutzberichten tauchten die Gruppen regelmäßig auf.
Die „NS-Boys“ gründeten sich 2004, als Nachwuchsgruppe der „Ultras Chemnitz 99“. Das „NS“ steht für „New Society“ Ihre Mitglieder setzen sich aus Vertretern der Neonazi-Szene zusammen und positioniert sich gegen den angeblichen Linksextremismus im deutschen Fußball. Als Logo verwendet die Gruppe einen Hitlerjungen aus einem Propagandaplakat der 1930er Jahre.
Die Gruppe ist wie eine Kameradschaft organisiert, beteiligt sich an rechten Aufmärschen. Seit Anfang 2006 hat sie Stadionverbot.
Nach angeblicher Auflösung der Gruppierung gründete sie sich jedoch neu. Der Chemnitzer FC distanziert sich von der Gruppe. Durch das Stadionverbot gehen ihre Mitglieder anderen Hooligan-Gruppen wie Kaotic Chemnitz und Squadra Celeste zu.
Der Anführer und (Kapo) Vorsänger der Gruppe, Chris Junghänel, arbeitet im Ladengeschäft des ehemaligen Chemnitz-Spieler Kevin Vietz, der sich an rassistischen Ausfällen gegen den schwarzen Dynamo-Spieler Mickaël Poté beteiligte und deshalb aus dem Verein entlassen wurde. Am 28. März 2014 wurde bei einer Hausdurchsuchung des Vereinsheims der zwischenzeitlich verbotenen Kameradschaft „Nationale Sozialisten Chemnitz eine Zaunfahne“ der NS-Boys sichergestellt. Kontakt besteht zudem zu dem rechten Independent-Label PC Records, die Trikots für selbstorganisierte Ultra-Fußballturniere sponserten.
Nach neusten Zahlen vom März 2015 aus dem Sächsischen Innenministerium von Markus Ulbig (CDU) waren mehrere hundert rechte Fußball-Ultras sowie gewalttätige Hooligans und organisierte Neonazis bei Pegida und Legida, dem Leipziger Ableger der Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes dabei. Aber auch zur kleinen Schwester in Chemnitz (Cegida) gesellten sich rechte Hooligans und Ultras, die sogenannten „NS-Boys“. Laut Innenministerium nahmen bei Legida in Leipzig 300 Fußballhooligans aus dem Umfeld von Lok Leipzig teil.
Aber der Spiegel-Journalist und Szenekenner Christoph Ruf geht von bis zu 1.000 gewaltbereiten Fußballfans bei Pegida in Dresden aus.
Anders bei der Pegida-Bewegung. Der Journalist Olaf Sundermeyer war selbst in Dresden, um sich ein Bild zu machen. Hier war das rechtsextreme und gewalttätige Fußballspektrum von Anfang an akzeptiert, bilanziert er. Hooligans der Gruppierungen „Faust des Ostens“ und „Hooligans Elbflorenz“ marschierten Seite an Seite mit bürgerlichen Demonstranten. „Die Aufwertung dieser rechtsextremistischen, rechtsmotivierten Hooligans kommt daher, dass man sie von Anfang an für diese Pegida-Demonstration gewonnen hat – als eine Art Schutztruppe, die im Prinzip das Gewaltmonopol dieser Demonstration insgesamt vor Ort bei den Demonstrationen durchsetzt“, sagt Olaf Sundermeyer.
„Dahinter steckt ganz klar das historische Konzept der SA.“ Zwar sehe er nicht die reale Gefahr, dass rechtsmotivierte Hooligans sich tatsächlich als SA in Deutschland durchsetzen, aber es entspreche dem Selbstverständnis der Szene, das Gewaltmonopol für Rechtsextremisten und fremdenfeindliche Bürger zum Beispiel gegenüber dem politischen Gegner durchzusetzen und diese Leistung habe aus Sicht der Hooligans zu einer Aufwertung geführt.
Übrigens sorgte auch bei Energie Cottbus die Ultragruppierung „Inferno Cottbus“ im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen die rechte Szene für Aufsehen. Als im Juni 2012 die „Widerstandsbewegung in Südbrandenburg“ vom Brandenburgischen Innenministerium verboten wurde, gab es bei William Puder, dem Vorsänger von Inferno Cottbus eine Hausdurchsuchung. Die Neonazi-Gruppe, zu der die Behörden den Cottbusser Ultra-Capo rechnen, ist die Erfinderin der sogenannten „Unsterblichen“ Flashmobs. Bei dieser Aktionsform formierten sich bis zu 300 Neonazis mit Fackeln und weißen Masken zu unbewilligten Demonstrationszügen und lösten sie nach wenigen Minuten wieder auf. Die Aufmärsche wurden mit professionell gemachten Videos dokumentiert und auf neonazistischen Websites und Social Media Plattformen verbreitet.
Seit über 4 Jahren gab es braune Umtriebe und erst jetzt wurde vom Landessportbund (LSB) und Fußball-Landesverband Sachsen-Anhalt (FLV) die Notbremse gezogen. Danach wurde ihnen noch der Nutzungsvertrag für den Sportplatz gekündigt. Ein Verein von Nazis für Nazis der seit vier Jahren für Angst und Schrecken sorgte. Dennis Wesemann ist Gründungsmitglied der „Blue White Street Elite“ und aus diesem braunen Dunstkreis und aus deren Umfeld ist auch der FC Ostelbien Dornburg gegründet wurden. Wesemann rechtsextremer Kommunalpolitiker im Jerichower Land und Stürmer beim Amateurverein FC Ostelbien Dornburg. Seine Rückennummer ist die „18“, ein bei Neonazis beliebter Code für „AH“ oder „Adolf Hitler“. Im Juli 2014 kandidierte er als Oberbürgermeister, griff sogar einen Gegenkandidaten tätlich an.
Das Jüngste Beispiel zeigt wo es hinführt, in Sachsen-Anhalt wurde der Kreisligist FC Ostelbien Dornburg vom Landessportbund vom Spielbetrieb ausgeschlossen, der Klub ist von Rechtsextremen durchsetzt. FC Ostelbien dulde rechtsextreme Spieler in seinen Reihen und es kam wiederholt zu aggressives Verhalten. Nach Landesverfassungsschutz (LFV) sind derzeit 15 Spieler der Neonazi-Szene zuzuordnen. Spieler gegnerischer Teams sowie Schiedsrichter wurden massiv bedroht und Spielabbrüche provoziert. Es kam zu brutalen Fouls, rassistischen Beleidigungen, Schlägereien und einem Unparteiischen wurde gedroht ihn anzuzünden.
Seit über 4 Jahren gab es braune Umtriebe und erst jetzt wurde vom (LSB) und Landesfußballverband Sachsen-Anhalt (LFV) die Notbremse gezogen.
Der Naziverein geht in die nächste Runde, er legte Widerspruch ein.
Der FC Ostelbien Dornburg hat vor Gericht eine Niederlage kassiert. Der Verein scheiterte vor dem Naumburger Oberlandesgericht mit zwei einstweiligen Verfügungen gegen den Landessportbund und den Fußballverband Sachsen-Anhalt. Das teilte der Fußballverband am Donnerstagabend mit. Der Club aus dem Jerichower Land wollte erreichen, dass sein Ausschluss aus der Kreisliga wegen rechtsextremer Tendenzen wieder rückgängig gemacht wird.
Mit der Gerichtsentscheidung in Naumburg bleibt der Fußballverein bis auf Weiteres gesperrt. Das hatten zuvor bereits die Landgerichte Halle und Magdeburg so entschieden.
Im November muß sich der Hauptausschuss des LSB damit erneut befassen und bis dahin darf der Verein nicht antreten. Mit dem Thema wird sich der Hauptausschuss des Sportbundes am 14. November abschließend befassen. Das Oberlandesgericht hatte in seiner Begründung auch erklärt, dass es dem Verein zuzumuten sei, die Entscheidung des Ausschusses abzuwarten.
Das Zeigt, dass man wohl doch auf dem rechte Auge blind ist und es nicht wahr haben will?
Die Gemeinde Leitzkau hat zudem eine Sportplatzsperreverhängt.
Die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) ist so etwas wie das „Fußball-Lagezentrum“ für die Polizei. Sie sammelt die Daten der Polizeien und bündelt in zu einem Jahresbericht. Die ZiS führt außerdem die umstrittene Datei „Gewalttäter Sport“. Sie dient als wesentliche Grundlage für die Darstellung und Bewertung des bundesweiten ‚Lagebilds Fußball‘.“
ZIS: Rechte Fans bei 16 Vereinen
Betroffen sind in der ersten Liga unteranderen Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach, Werder Bremen und Hertha BSC
Zudem werden in der zweiten Liga unteranderen 1. FC Kaiserslautern, Arminia Bielefeld, Fortuna Düsseldorf, 1. FC Nürnberg, Union Berlin, 1860 München, MSV Duisburg, der SC Paderborn und die inzwischen abgestiegenen Vereine Alemannia Aachen, Energie Cottbus und Rot-Weiß Oberhausen aufgeführt.
Landesweit beobachte man „schon seit längerer Zeit, dass Rechtsextreme sich im gewalttätigen Milieu von Fußball-Chaoten wohlfühlen“, teilte das Innenministerium weiter mit. Die NRW-Polizei verfolge „konsequent strafbares Handeln“. Wichtig sei, „dass auch die Vereine reagieren und ihre Verantwortung im Stadion und für ihre Fans wahrnehmen“. Auffällig ist für Beobachter tatsächlich, dass bestimmte Clubs bei Verdachtsmomenten gegen rechte Fans keine Stadionverbote verhängen. Man wolle zunächst staatsanwaltliche Ermittlungen abwarten, heißt es. Bei „unpolitischen Delikten“ wie dem Abbrennen von Pyrotechnik gehen die Vereine dagegen teilweise rigoroser vor.
Angriffe von rechten Hooligans und Neonazis auf Ultras werden als Auseinandersetzungen zwischen Fangruppen heruntergespielt; es werden allgemeine Erklärungen gegen Extremismus abgegeben. Was hindert viele Vereine, klare Worte zum Rechtsextremismus zu finden?
Was hindert DFB, DFL, Vereine, Fangruppierungen, Experten, Sicherheitsbehörden, Verbände einen Sondergipfel zum gravierenden Problemen Rechtsextremestrukturen im Fußball einzuberufen? Um alle einzubinden muß eine Debatte über Rechtsextremismus geführt werden und Lösungswege sowie Strategien entwickelt werden und dann auch umgesetzt werden.
Aus der Pressemitteilung der BAG:
Mit großer Sorge hat die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte die Geschehnisse rund um die „HoGeSa“-Demo am vergangenen Sonntag in Köln wahrgenommen. Einmal mehr versuchen organisierte Rechte den Fußball zu missbrauchen, um ihre Ideologie von Ausgrenzung und Hass in die Mitte der Gesellschaft zu tragen.
An dieser Stelle macht die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekt ganz deutlich: Die teilnehmenden Neonazis und rechten Hooligans missbrauchen die mediale Aufmerksamkeit rund um den Fußball um Rassismus und Fremdenhass, getarnt unter dem Feindbild „gegen Salafisten“ in die Öffentlichkeit zu tragen, Ängste in der Bevölkerung zu schüren und so möglichst viele Unterstützer für ihre Ideologie zu sammeln.
Wir fordern nun umso mehr alle friedlichen gesellschaftlichen Kräfte auf, engagiert gegen diese Entwicklung zusammen zu stehen. Das betrifft die Führungsetagen der Profivereine, DFL und DFB ebenso, wie die vielen Ultragruppen, die sich tagtäglich positiv für „ihre“ Fankultur einsetzen. Es wäre fatal wenn antirassistisches und antifaschistisches Engagement zunehmend kriminalisiert würde.
Wer die Machtstrukturen von rechten Hooligans und Neonazis in den Fußballarenen
akzeptierte. bekomme anscheinend keine Probleme.
Bei ungefähr 90.000 Fußballvereine mag das eine geringe Anzahl sein, aber es geht um die Strukturen sowie den Rechtsextremismus als Gefahr für jede Gesellschaft insgesamt.
Anwerbungsversuche des Verfassungsschutzes in der Fanszene und mit nachrichtendienstlichen Mitteln gegen Fangruppierungen vorgegangen ist nichts neues. In Nordrhein-Westfahlen wurden zwischen 2008 und 2012 laut Innenminister Jäger bis zu zehn V-Leute eingesetzt. Sie sind die geheimste Waffe von Verfassungsschutz und BKA: V-Leute – Spitzel aus rechtsextremistischen Kreisen. Der V-Mann in der Fanszene Martin Thein machte sich in den vergangenen Jahren als Fußballfanforscher einen Namen. Er war „V-Mann-Führer im NSU-Umfeld“. Seit dem Bekanntwerden seiner V-Mann-Tätigkeit hat sich Thein übrigens gänzlich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Welche Rolle spielen Verfassungsschützer, warum greifen Ermittlungen nicht? Auch in der Fußballszene sind V-Männer unterwegs die auch Straftaten begehen dürfen und von staatlichen Stellen gedeckt werden und finanzieren sich auch dort Neonazis mit staatlichen Geldern? Auch beim V-Mann-Wesen hatten sich im Fall NSU Abgründe aufgetan. Bekannt wurden Fälle von V-Leuten aus der rechten Szene, die über Jahre horrende Summen vom Verfassungsschutz kassierten. Ein anderer Rechtsextremist wurde als Informant angeworben, obwohl er wegen versuchten Mordes im Gefängnis saß. Damit wird deutlich in welcher zwielichtigen Gesellschaft sich Staatsgewalt begeben hat.
Ein entscheidendes Motiv sei für viele Rechte das Gruppen- und Gemeinschaftsgefühl, das sie in den Kameradschaften finden und so hat der Fußball eine starke Anziehungskraft.
Von Staatsgewaltseite wird immer von einer neuen Dimension der Gewalt gesprochen, aber Angriffe gegen Andersdenkende Fans gab es schon immer von Rechtsradikalen.
Neuerdings wird von einer neuen Gewaltdimension, auch Brutalität, gegenüber Polizisten gesprochen und auch die Bereitschaft sie gezielt zu attackierten. Früher hätten sich Rechtsextremisten bemüht gegenüber der Polizei als „Saubermänner“ aufzutreten, was sie wohl jetzt nicht mehr tun.
Die Stigmatisierung der Fanszene
Der gläserne Fan
Mit der Drohkulisse der Hooliganinvasion wurden sowohl schikanöse Methoden legitimiert und demokratische Grundrechte außer Kraft gesetzt. Wie der Generalverdacht und die zunehmende Kriminalisierung der Ultra-Szene und Fanszene: Repression und Willkür der Ordnungsmacht, wachsende Polizeipräsenz, flankiert durch allumfassende Überwachungsmaßnahmen wie Videokameras im Stadion sowie an öffentlichen Orten, chipkontrollierte Eintrittskarten, Körperkontrollen an den Stadioneingängen, geheime Datenerfassung von Gewalttätern und unkontrollierten internationalen Datenaustausch zwischen Behörden, Vereinen und Verbänden und Privatwirtschaft. Daneben Festnahmen und Platz- bzw. Stadionverbote. Besonders gravierend sind Ausreiseverbote, Freiheitsentzug und Kontrollbesuche der Polizei am Arbeitsplatz oder zu Hause — alles nur aufgrund einer willkürlich möglichen Speicherung einer Person als gefährlicher Gewalttäter. Für die Aufnahme in die Datei „Gewalttäter Sport“ reicht es aus, „wenn zu befürchten ist, dass die betroffenen Personen sich in Zukunft an anlassbezogenen Straftaten beteiligen werden“. Was beim Fußballpublikum ausreichend getestet wurde, wird allgemein eingesetzt.