‚Nuclear Lies‘ ein Film deckt Missstände bei indischen Atomanlagen auf.
Indien plant den massiven Ausbau der Atomkraft. Mit aller Macht wird dieses wirtschaftliche Interesse gegen die Bevölkerung und alle Sicherheitsbedenken durchgesetzt. Doch es gibt Widerspruch. Der Autor des Films ‚Nuclear Lies‘ berichtet über die gigantischen Vorhaben beim Bau der Atomkraftanlagen – aber auch über deren Folgen für die Bevölkerung und den Widerstand gegen diese Vorhaben.
Die 72-minütige Dokumentation nimmt uns mit auf eine Reise zu verschiedenen Standorten der Atomindustrie in Indien – angefangen bei der Uran-Mine in Jadugoda über die derzeit größte geplante Nuklearanlage der Welt in Jaitapur an der Westküste bis hin zu den beiden bestehenden Reaktorblöcken bei Kudankulam an der Südspitze Indiens. Dabei stellt Regisseur Praved Krishnapilla weniger die ökonomischen Zusammenhänge in den Vordergrund, sondern widmet sich den Stimmen und Perspektiven der Betroffenen und ihrem persönlichen Kampf ums Überleben.
Was geht uns das an:
- Hannover-Messe – Partnerland Indien: „Die weltweit wichtigste Industrieschau“ (Eigenwerbung) öffnete im April2015 ihre Pforten auf dem hannoverschen Messegelände. Anwesend: Angela Merkel und der indische Premierminister Modi. Deutschland sei Indiens wichtigster Handelspartner in der EU und „westliche Investitionen“ seien nötig. Modi sprach vom „Aufbau eines neuen Indien“ und kündige „die Schaffung eines investorfreundlichen Umfelds“ an. Sein Land stehe bereit, „um die ganze Welt mit offenen Armen zu empfangen“.
- Fukushima ist überall: Fukushima ist kein japanische Phänomen. Das Unglück von Tschernobyl ereignete sich bereits vorher. Was kann das nächste sein. Indien? Weitere Unglücke, weitere Strahlung, eine Ausdehnung der Anwendung von Atomkraft gilt es zu vermeiden. Überall.
- Und Japan? 70 Jahre nach dem Abwurf der Atombomben über japanischen Städten und nach dem Unglück von Fukushima hat die japanische Regierung nicht gelernt. Deshalb müssen wir weltweit, ob in Japan, den USA, in Indien oder bei uns sagen:
‚Kampf dem Atomtod‘ – im kriegerischen oder ‚zivilen‘ Gewand.
Wir laden ein: am Samstag, dem 19. 9. 2015 in s KoKi (Kommunales Kino im Künstlerhaus) 19.00 Uhr. Der Regisseur wird anwesend sein.
Veranstaltet v. KoKi, Hiroshimabündnis, Friedensbüro, Attac und verschiedenen Umweltinitiativen.