„Es ist nur allzu bekannt, dass der Vorwurf, man befinde sich in der Ideologie, immer nur den anderen gegenüber gemacht wird, nie sich selbst gegenüber.“
Mit diesen treffenden Worten Althusser nimmt sich der Tagesspiegel des Begiffs der „Gender-Ideologie“ an und wendet ihn gegen sich. „Gender-Ideologie“ ist ein Kampfbegriff der Neuen Rechten, die damit die Geschlechterforschung, sowie dekonstruktivistische, feministische und queere Ansätze denunzieren will. Betrachtet mensch den Begriff genauer, so bedeutet „Gender-Ideologie“ genau das Gegenteil: Ideologisch verbrämt (früher hieß das „gottgegeben“, jetzt „natürlich“) wird die Bestimmung des neugeboren Kindes – verbunden mit entsprechender Farbwahl der Kleidung und des sich daraus zu ergebenden Verhaltens – diktatorisch in Junge oder Mädchen festgelegt und beurkundet. Passt es nicht, wird es passend gemacht. Diese klassisch-wissenschaftliche Definition, verantwortet von Prof. Heinz-Jürgen Voß im Anschluss an Louis Althusser, ist auf jeden Fall lesenswert.
Gender-Ideologie in Deutschland
In dem Zusammenhang auch lesenwert:
„Gender in der Biologie – Es gibt mehr als zwei Geschlechter“.