Logisch, Olympia ist heute nicht mehr als ein riesiges kommerzielles Event, dabei wäre es dringender denn je erforderlich, sich an den olympischen Frieden zu erinnern, der für die Zeit einer Olympiade (sowie drei Monate davor) eine Waffenruhe vorsah und in auch politisch wieder einzufordern.
Trotz aller Kommerzialität lässt sich Olympia immernoch mit der Idee des Friedens vebinden, auch wenn nationalstaatliche und Bündnisinteressen häufier zu Stellvertreter_innenkriege auch auf der Bühne Olympia führten und führen. Doch darum soll es heute nicht gehen.
Wie schon länger bekannt und ausführlich thematisiert, unterhält die Bundeswehr eine Sportfördergruppe. Einstmals gegründet um Benachteiligung von Bundeswehrangehörigen im Leistungssport zu vermeiden, ist sie zur reinen Werbeplattform des Militärs verkommen. Das Schlimme dabei ist: Für viele angehende Sportler_innen ist sie weitgehend alternativlos. Praktisch müssen sie sich zwischen Gewissen und Förderung entscheiden. Bisher bestritt die Bundeswehr weitgehend den Mißbrauch der Sportförderung zur Eigenwerbung weitgehend. Auf Ihrer eigenen Website definiert das Militär die Aufgabe der Sportförderung so: „Ziele und Zweck dieser Förderung sind unter anderem die Repräsentanz Deutschlands bei internationalen Wettkämpfen zu gewährleisten, die Chancengleichheit deutscher Athletinnen und Athleten gegenüber Sportlern anderer Staaten zu verbessern sowie den Spitzensportlern auch nach dem Ende ihrer sportlichen Karriere berufliche Perspektiven zu eröffnen.“ Das stimmt nicht.
Auf Großflächenplakaten wirbt sie mit der Sportförderung zusammenmit dem DOSB, dem Deutschen Olympischen Sportbund für eine Karriere bei der Bundeswehr und bezeichnet sich als „offiziellen Ausbilder von Vorbildern“. Damit begeht das Militär einen weiteren Tabubruch und vereinnahmt weitere zivile Institutionen für sich (ein anderes Beispiel ist das Rote Kreuz). Der DOSB hingegen sollte sich dringend fragen, ob er als Logoplattform für Militärwerbung der Grundidee seiner eigenen Satzung widerspricht und die Zusammenarbeit sofort und unmissverständlich beenden.
In der Satzung des DOSB heißt es konkret: “ Der DOSB bekennt sich zu einem humanistisch geprägten Menschenbild, er dient der Wahrung und Förderung der ethischen Werte im Sport und fördert das bürgerschaftliche Engagement. Er vertritt den Grundsatz religiöser und weltanschaulicher Toleranz sowie parteipolitischer Neutralität. Er tritt rassistischen, verfassungs- und fremdenfeindlichen Bestrebungen sowie jeder Form von Gewalt, unabhängig davon, ob sie körperlicher, seelischer oder sexueller Art ist, entschieden entgegen. Er sieht sich insbesondere dem Schutz von Kindern verpflichtet, fördert deren Persönlichkeits-entwicklung durch Bewegung und Sport und trägt zu Rahmenbedingungen bei, die ein gewaltfreies Aufwachsen ermöglichen.“
Keine Zusammenarbeit mit dem Militär, Für eine zivile Spitzensportförderung!
[…] wie bereits in London 2012 die Medaillienträume weit hinter den Erwartungen zurückbleiben. Der DOSB wird sich – hoffentlich – intern die Frage gefallen lassen müssen, wie diese Kooperation mit der […]