ein Gastbeitrag von Dirk Hogess
Beim maritimen Volksfest lockte die Bundeswehr mit Kriegsschiffe Besichtigung. Vier Tage Klassiker Hanse Sail, trotz einiger Wetterkapriolen, liegen hinter Rostock. Marineinspekteur und Vize-Admiral Krause hat gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig und Rostocks Oberbürgermeister Methling am 9. August die 28. Hanse Sail eröffnet mit Glockenschlag und Fassbieranstich.
Das Maritime Volksfest, Anziehungspunkt von rund einer Million Besuchern aus aller Welt auf der 3,5 Kilometer Festmeile, ein Mix von Schiffen, Markt mit 450 Stände, neben Bühnenprogrammen, Kirmes und Erlebniswelten, Kultur und Rahmenveranstaltungen. Der Markt „Leben in der Hansezeit“ lud dazu ein, ein Blick in die Zeit der Hanse zu werfen, dort lagen auch die Hansekoggen vor Anker. Das Traditions-Seglertreffen ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region und das touristische Aushängeschild für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern. Treffpunkt von rund 170 Traditionsseglern und Museumsschiffen in diesem Jahr aus zehn Nationen. Traditionsgemäß fand im IGA-Park die Mini-Sail mit 90 Schiffs- und Flugzeugmodelle statt.
Ein Piratendorf mit Scherz und Kampfschauspiel auf der Silohalbinsel. Dieses Mal war Schweden Partnerland, der Botschafter Schwedens in Berlin Per Anders Thöresson war am Eröffnungstag Vorort. Die Veranstalter ziehen eine positive Bilanz der 28. Auflage, so zeigte sich Organisator Holger Bellgradt, Leiter des Hanse Sail-Büro zufrieden. „Das spricht für die Sail“, so Bellgradt. „Insgesamt unterstützen rund 40 Partner, teils langfristig, das maritime Fest. Das lässt uns schon heute zuversichtlich auf das Jubiläum 2020 schauen: auf die 30. Hanse Sail Rostock“, hält Holger Bellgardt mit Blick in die Zukunft fest. Der jetzige Oberbürgermeister der Hanse- und Universitätsstadt Rostock R. Methling (UFR) der Mitbegründer des Hanse Sail-Büro und Chef, seit 13 Jahren OB. Zum letzten Mal in verantwortlicher Funktion bei der Hanse Sail. Nächstes Jahr endet seine zweite Amtszeit, der Kapitän geht von Bord.
„Die 28. Hanse Sail Rostock vom 9. bis 12. August war eine sehr erfolgreiche Veranstaltung, die geprägt war vom friedlichen Miteinander von Menschen unterschiedlicher Nationen. Wir sind stolz, dass die Rostocker so gute Gastgeber für die Crews der 170 Teilnehmerschiffe sowie unsere Gäste aus ganz Deutschland und der Welt waren“, bilanziert OB Roland Methling. Die Deutsche Marine präsentierte sich während der 28. Hanse Sail vom 9.-12. August 2018 im Marinestützpunkt Warnemünde, im Ortsteil Hohe Düne, im Stadthafen Rostock und am Passagierkai in Warnemünde, die Fregatte „Schleswig-Holstein“, das Flaggschiff der diesjährigen Hanse Sail hatte dort festgemacht von der Marinebasis Wilhemshaven, es war schon an verschiedensten Krisengebieten der Welt unterwegs. Das Ölauffangschiff „Bottsand“ lag an der Haedgehalbinsel im Stadthafen und konnte besichtigt werden, es ist auf dem Stützpunkt Hohe Düne stationiert. Daneben stand der Bundeswehr Karrieretruck auf Tour um Nachwuchs für das Kriegsgeschäft anheuern. Der direkte Werbeeffekt mit dem Werbetruck der Bundeswehr Vorort, wo die Zielgruppe von der Attraktivität der Truppe in Gesprächen überzeugt werden sollen. Mit dem markigen Werbeslogan „Karriere Treff Bundeswehr on Tour“ Wir. Dienen. Deutschland.
In Warnemünde zwischen den Besuchermagneten Windjammern dabei; darunter die russischen Riesen „Sedov“, „Krusenstern“ und „Mir“. Hatte auch das Marine-Flaggschiff für die diesjährige Hanse Sail am Passagierkai in Warnemünde seine Stelling frei: Über 2.000 Besucher kamen an drei Tagen zum Open Ship an Bord der „Schleswig-Holstein“. Mehr als 5.000 Besucher zählte der Standort Hohe Düne allein am 10. August. Über 15.000 Schaulustige insgesamt waren zwischen 9. und 12. August bei der Marine zu Besuch gewesen laut Presse-und Informationszentrum Marine. 68.000 Seemeilen haben die fünf Korvetten aus Warnemünde im letzten Jahr bei Auslandseinsätzen zurückgelegt, im Atlantik, im Mittelmeer und im Indischen Ozean. Die Bundeswehr hat sich auf der Hanse Sail ganz volksnah gezeigt, so nahe kommt man dem Kriegsgerät nur selten. Neben der Marine präsentiert sich die Bundeswehr auch mit anderen Teilstreitkräften: Herr und Luftwaffe alle Jahre wieder bei der Hanse Sail über den Marinestützpunkt und mit Marineschiffe und lud zur Besichtigung ein. Die Marine mit „blaue Jungs“ in Hohe Düne lockte mit ein buntes Programm für Jung und Alt für zusätzliche Sympathien für die Marine einwerben.
Die Karriereberatung der Bundeswehr war mit einem Infomobil vor Ort Marinestützpunkt Warnemünde Hohe Düne und Open Ship Korvette „Erfurt“, zur Besichtigung auf dem Marinestützpunkt: die Korvette „Erfurt“ – war 2018 Teil der der „Standing NATO Maritime Group 1“ (SNMG1), deren Einsatzgebiete der nordöstliche Atlantik sowie die Nord- und Ostsee sind. Bis 2025 will die Marine das Korvettengeschwader in Warnemünde weiter aufrüsten, es werden fünf weitere Korvetten der „Braunschweig“-Klasse in Warnemünde Ihren Heimathafen haben. Die Fünf neuen Korvetten in Höhe von 1,5 Milliarden Euro für die Deutsche Marine. Die Peene-Werft in Wolgast baut mit an den Korvetten für Warnemünde mit. Sie sind kleiner und wendiger als Fregatten und vor allem für den Einsatz in sogenannten Randmeeren und Küstengewässern geeignet – also unter anderem für die Ostsee, Der Stützpunkt Hohe Düne: 950 Soldaten und zivile Mitarbeiter sind in der Marinebasis Rostock-Hohe Düne stationiert. 4 Schnellboote haben ihren Heimathafen in Warnemünde . Hinzu kommen zwei Versorgungsschiffe sowie Boote und Fahrzeuge für den Hafenbetrieb. 5 Korvetten gehören zum Marinestützpunkt: „Braunschweig“, „Magdeburg“ war im UNIFIL-Einsatz, „Erfurt“, „Oldenburg“ und „Ludwigshafen am Rhein“. Sie brechen regelmäßig ins Mittelmeer, zum Horn von Afrika oder zu Übungen in den Norden auf.
Auch am Tag der „Bundeswehr“ Nachwuchswerbung an 16 Standorten – bundesweit Mit einem bunten Rahmenprogramm lockte die Bundeswehr zum Marinestützpunkt nach Warnemünde. Im Stützpunkt luden zahlreiche Schiffe und Boote zum „Open Ship“ ein. Am Samstag, den 09. Juni 2018 von 09.30 Uhr bis 16.00 öffnete der Marinestützpunkt Warnemünde, Hohe Düne seine Tore am „Tag der Bundeswehr“ , abends spielte die Fußball-Bundeswehr-Nationalmannschaft im Rostocker Ostseestadion gegen britische Militärauswahl, anlässlich des 170. Geburtstages Deutscher Marinen. Danach gab es im Stadion Musik: Eine Serenade, traditioneller Bestandteil des militärischen Rituals „Großer Zapfenstreich“, soll erklingen. Im Stützpunkt lud die Korvette „Oldenburg“ und der Tender „Main“ zum Open Ship ein. Der Tender „Main“ nimmt aktuell am Manöver „BALTOPS“ teil und läuft extra zum „Tag der Bundeswehr“ in Warnemünde ein. Des Weiteren wurde eine Besichtigung des Mehrzweckhubschraubers „Sea King MK41“ angeboten. Die Luftwaffe war zudem mit dem Flugabwehrraketensystem Patriot vertreten. In diesem Jahr hat sich die Stadtpolitik aber noch etwas ganz Besonderes ausgedacht: Sie hat eine internationale Konferenz von Vertretern der Städte abgehalten, in denen die jeweiligen Marinen ihren Hauptsitz haben. Organisator der „Marinehauptstadtkonferenz“, war die Hanse-und Universitätsstadt Rostock in Kooperation mit der Deutschen Marine. Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) hat anlässlich des 800. Jubiläums der Stadtgründung Rostocks sowie der 28. Hanse Sail 90 Bürgermeister/innen und Marinevertreter aus 62 Ländern eingeladen. Geballte Sicherheit, die Marine-Vertreter konferierten vom 8. bis 10. August 2018 im Rathaus unter dem Motto „Die Stadt und die Marine – Streben nach Entwicklung und Sicherheit“ ist der Titel des Zusammentreffens, Mitorganisator war die Deutsche Marine. „Mit diesem Treffen wollen wir unterstreichen, dass auch die Kommunen, die eng mit ihren Marinen verbunden sind, wichtige Beiträge zum Erhalt des Friedens und der Sicherheit in der Welt leisten“, so OB R. Methling. Der OB hat eine positive Bilanz gezogen “
Das Treffen hat gezeigt, wie wichtig es ist, auf kommunaler Ebene über Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten „, sagte Methling. Im nächsten Jahr wird Turku Gastgeber des Treffens sein. Das Gegenteil ist der Fall. Mit Militär schafft man weder Frieden noch Sicherheit, so das Rostocker Friedensbündis auf der Webseite. Denn wir wollen 2018 etwas anderes feiern: ein ziviles und friedliches Rostock. Wir erinnern an die Novemberrevolution, die vor 100 Jahren den Ersten Weltkrieg beendete und auch in Rostock ihren Widerhall fand. Marineangehörige gaben damals den Anstoß dazu. Sie verweigerten sich dem Krieg. Was tun Marineangehörige heute? Nein zur Zusammenarbeit von Stadt und Marine! Frieden schaffen ohne Waffen! Für eine zivile und friedliche Hanse Sail! So das Rostocker Friedensbündnis. Das Marinekommando in Rostock stellt die oberste Führungsinstanz der Marine dar. Damit liegt die Führung der Marine erkennbar in einer Hand. Bereits seit Oktober 2012 ist das damals neu gebildete Marinekommando in der Hanse Kaserne angesiedelt. Auf dem Gelände ihres Hauptquartiers, dem Marinekommando in der Hansa-Kaserne wurde letztes Jahr der Grundstein in Rostock-Hansaviertel für das neue Maritime Operationszentrum (MOC) der Marine eingelassen-das in seiner Gestaltung an ein Segelschiff erinnern soll. Dafür werden rund 53 Millionen Euro auf dem Gelände der Hansekaserne investiert. Im Jahr 2022 sollen dann die rund 380 Mitarbeiter in 200 Räumen und auf 5000 Quadratmetern Fläche ihren Dienst aufnehmen. Bisher sitzt das MOC in Glücksburg (Schleswig-Holstein). Bisher sind alle drei Abteilungen noch in Glücksburg an der dänischen Grenze angesiedelt, wo es sich größtenteils in einer unterirdischen Bunkeranlage befindet. zum Großteil in einem Bunker. Mit dem Umzug des MOC werde auch die Botschaft vermittelt: „Wir wachsen am Standort Rostock“, sagte Chef des Stabes, Konteradmiral Thorsten Kähler. Auch das Kommunikationszentrum der Marine sowie das sogenannte „Maritime Component Command“ werden dort einziehen. Dann könnte die Deutsche Marine von Rostock aus einen ganzen NATO-Flottenverband in der Ostsee führen. Außerdem wird die Hansestadt damit endgültig zur zentralen Schaltstelle der Seestreitkräfte. Aktuell führt das MOC beispielsweise deutsche Einheiten innerhalb der Operation Active Endeavour im Mittelmeer, der Standing Nato Maritime Groups oder bei Rettungsmissionen. Zudem erhöhe es die Fähigkeiten zur Seekriegsführung der beteiligten Nationen. Konkret könne das bedeuten, dass aus der Rostocker Hansekaserne auch multinationale Manöver in der Ostsee geplant und geführt werden könnten, erklärte der Leiter des Deutschen Maritimen Führungsstabes, Kapitän zur See Volker Blasche. Gegenüber NDR 1 Radio MV.
Die Deutsche Marine plant, in Rostock ein NATO-Marinehauptquartier für die Ostsee aufzustellen. Damit werde sich von 2019 an der nationale Stab in Rostock zum multinational besetzten „Baltic Maritime Component Command“ weiterentwickeln, hieß es von der Marine. Die Marine will deshalb die Nachwuchsgewinnung optimieren. Trotz Mehrausgaben Nachwuchsmangel bei die Marine, 1.500 Soldatinnen und Soldaten fehlen. Deswegen lädt die Marine Jugendliche und junge Erwachsene zu Schnuppertagen nach Kiel ein. So verstärkt die Marine die Nachwuchswerbung.
Friedensaktivisten kündigen Protest bei der „Hanse Sail” in Rostock an. Das Rostocker Friedensbündis protestierte am letzten Sonnabend (11.08.) gegen die Militarisierung der Hanse Sail auf den Kanonsberg. Das ist unser Protest gegen die Marine auf der Hanse Sail. In Zeiten, in denen die offizielle Stadtpolitik den 800. Stadtgeburtstag im Rahmen der Hanse Sail mit einer Konferenz von Militärs feiert und die Marine die am Warnemünder Passagierkai liegende Fregatte „Schleswig-Holstein“ als „das Flaggschiff der diesjährigen Hanse Sail“ bezeichnet, ist die Forderung nach einer zivilen und friedlichen Stadtentwicklung so nötig wie selten zuvor. Unser Flyer zur Hanse Sail ROSTOCK SCHIESST: Unser Plakat zur Konferenz „Die Städte und die Marine.“ Wie erklärt man einer Stadt, dass Schießen besser ist als Verhandeln? Das hat Friedensaktivisten Rostocker Friedensbündnis auf den Plan gerufen. Sie wollten ein Zeichen setzen. Außerdem begrüßten Transparente „Es gibt kein gerechten Krieg“! und Fahnen der Friedensbewegung am Sonnabend (11. August) ab 10 bis 13 Uhr vom Kanonsberg herab die Sail-Besucher grüßen
An den Kaikanten der Hanse Sail liegen Kriegsschiffe:
Programm der Marine während der Hanse Sail 2018:
Die Kriegsschiffe konnten besichtigt werden.
Open Ship Korvette „Erfurt“, Marinestützpunkt Warnemünde war 2018 Teil der der „Standing NATO Maritime Group 1“, deren Einsatzgebiete der nordöstliche Atlantik sowie die Nord- und Ostsee sind.
Open Ship Fregatte „Schleswig-Holstein“,Warnemünde Passagierkai
Open Ship Ölauffangschiff „Bottsand“, Stadthafen an der Kaikante Hadgehalbinsel
Des Weiteren wurde Schnellboot aus Litauen und zwei Heimwehrkutter aus Dänemark im Marinestützpunkt erwartet.